Auch von mir Applaus, Lotte, zu deinem feinen, aktuellen Gedicht! Wieder ein Beitrag für die Bandbreite dieses Fadens!
Sirius
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Frühling
Rose Ausländer
Mit dem Akazienduft
fliegt der Frühling
in dein Erstaunen
Die Zeit sagt
ich bin tausendgrün
und blühe
in vielen Farben
Lachend ruft die Sonne
ich schenke euch wieder
Wärme und Glanz
Ich bin der Atem der Erde
flüstert die Luft
Der Flieder
duftet
uns jung
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Aprilzauber
Arne Baier
Jetzt blühn die Obstbäume in allen Gärten.
So warm und freundlich zeigt sich der April.
Er wurde uns zum treulichen Gefährten.
Und alles draußen ruft laut aus: „Ich will...!“
Alles erwacht zu neuem, frischem Leben.
Und he, ich sah gar ein Vergissmeinnicht!
So wollen wir Gott danken für das Streben,
das uns mit Mut erfüllt und Zuversicht.
Des Winters Macht scheint endgültig gebrochen.
Der Frühling aber schöpft schon aus dem Vollen.
Dies sind so schöne, wunderbare Wochen,
die wir in keinem Falle missen wollen.
Überall Blüten, so als wär es nie,
wär’s anders nie gewesen. Welche Pracht!
So gehn wir ganz getrost und irgendwie
verzaubert in die sternenklare Nacht...
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Frühling
Frühling...Eine ganze Welt
Träumt in diesem einen Wort.
Wunder ohne Wahl enthält
Dieser brausende Akkord.
Frühling...Hör ich diesen Laut,
Hallts im Herzen mir und blüht;
Ein beglänzter Himmel blaut
Ueber mir und im Gemüt.
Frühling ... Wie ein Glockenton
Klingst du über meinen Pfad,
Singst - woher dem Erdensohn
Einst der ewige Frühling naht.
Karl Ernst Knodt
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Frühling Ilse
Ich war ein Kind von fünfzehn Jahren,
Ein reines unschuldsvolles Kind,
Als ich zum ersten Mal erfahren,
Wie süß der Liebe Freuden sind.
Er nahm mich um den Leib und lachte
Und flüsterte: O welch ein Glück!
Und dabei bog er sachte, sachte
Den Kopf mir auf das Pfühl zurück.
Seit jenem Tag lieb' ich sie alle,
Des Lebens schönster Lenz ist mein;
Und wenn ich keinem mehr gefalle,
Dann will ich gern begraben sein.
Frank Wedekind
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Gefühlt liegt Ostern ja bereits lange hinter uns. Die Osterglocken stellen langsam aber sicher das Blühen ein, die Birke schmückt sich mit Maiengrün, die Kirschbaumblüte liegt in den letzten Zügen und doch erwartet uns Ostern erst am kommenden Wochenende.
Unser bzw. mein Gefühl und die Natur täuschen sich nicht. Das Auferstehungsfest für die einen, das Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest für die anderen, stand eigentlich schon Ende März, nach dem 1. Frühlingsvollmond am 20. März an. Das Osterparadoxon hat allerdings einen Wintervollmond aus ihm gemacht.
Dank des Osterparadoxons können wir nun das kommende Osterwochenende bei strahlendem Sonnenschein genießen. Ich mache mich jetzt auf die Socken Richtung Holland und wünsche allen Tache- und sonstigen Lesern eine fröhliche Ostereiersuche.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Was Ostern betrifft, hast du so was von recht, Lotte!
Hier findet man es bestätigt:
Vollmond-Faustregel trifft nicht zu
Warum war Ostern nicht schon am 24. März?
Für Ostern gilt: Das Fest wird am ersten Sonntag nach Frühlingsvollmond begangen. Das hätte in diesem Jahr eigentlich der 21. März sein müssen. Warum also fällt Ostern dann auf einen so späten Zeitpunkt im April? n-tv blickt in der Kirchengeschichte zurück und klärt auf.
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wis...le20978036.html
Und dir wünsche ich auch sonnige und erholsame Ostertage!
Sirius
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Der Frühlingskasper
Weil nun wieder Frühling ist,
Leute,
streu ich butterblumengelber Kasper
lachend
lauter lilablaue Asternblüten
hei ins helle Feld!
Lilablaue Astern, liebe Leute,
Astern
blühn im deutschen Vaterland bekanntlich
bloß im Herbst.
Aber Ich, ich butterblumengelber Kasper,
streue,
weil nun wieder heller Frühling ist,
tanzend
tausend dunkelblaue Asternblüten
hei in alle Welt!
Richard Dehmel
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Hugo Ball
Frühlingslied
So hast Du in Behutsamkeit
Mit Lauben und mit Ranken
Den Garten meiner Nacht umsäumt.
Jetzt lächeln die Gedanken.
Nun singen mir im Gitterwerk
Die süßen Nachtigallen
Und wo ich immer lauschen mag,
Will mir ein Lied einfallen.
Die Sonne blüht aus Deinem Blick
Und geht in meinem unter.
So schenkst Du mir den schönen Tag,
Ein mildes Sternenwunder.
So hast Du meinen dunklen Traum
Durchleuchtet aller Enden
Und wo ich immer schreiten mag,
Begegn' ich Deinen Händen.
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Frühling
Töne des Herzens,
quellt ihr mir wieder
bringt mir des Märzens
stürmische Lieder
bringt mir des Maien
liebliche Lust.
War ich auch lange
bitter befangen
löst sich das Bangen
nun, das Verlangen.
Alle das Blühen
wird mir bewusst.
Ganz in mir stille
löst sich mein Wille.
Ach, aller Frieden
quillt uns hernieden
nur aus der eigenen,
liebenden Brust.
Max Kruse
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Ursula Gressmann
Frühlingstag
Über mir
gesponnenes Krokusblau
und
grün auf braunem Feld
mit Sonnennadeln
hingestickt
erste zarte Halme.
Gras gefranst sind Wiesenränder
am Ufer des Sees
glänzen seidige Birken
und am Himmel
grasen weiße Wolkenschafe.
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Es färbte sich die Wiese grün...
Es färbte sich die Wiese grün
Und um die Hecken sah ich blühn,
Tagtäglich sah ich neue Kräuter,
Mild war die Luft, der Himmel heiter.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Und immer dunkler ward der Wald,
Auch bunter Sänger Aufenthalt,
Es drang mir bald auf allen Wegen
Ihr Klang in süßem Duft entgegen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Es quoll und trieb nun überall
Mit Leben, Farben, Duft und Schall,
Sie schienen gern sich zu vereinen,
Daß alles möchte lieblich scheinen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
So dacht ich: ist ein Geist erwacht,
Der alles so lebendig macht
Und der mit tausend schönen Waren
Und Blüten sich will offenbaren?
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Vielleicht beginnt ein neues Reich
Der lockre Staub wird zum Gesträuch,
Der Baum nimmt tierische Gebärden,
Das Tier soll gar zum Menschen werden.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Wie ich so stand und bei mir sann,
Ein mächtger Trieb in mir begann.
Ein freundlich Mädchen kam gegangen
Und nahm mir jeden Sinn gefangen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Sie ging vorbei, ich grüßte sie,
Sie dankte, das vergeß ich nie
Ich mußte ihre Hand erfassen
Und Sie schien gern sie mir zu lassen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Uns barg der Wald vor Sonnenschein.
Das ist der Frühling, fiel mir ein.
Kurz um, ich sah, daß jetzt auf Erden
Die Menschen sollten Götter werden.
Nun wußt ich wohl, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Novalis
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Isaschar Falkensohn Behr
Sehnsucht nach dem Frühling
Holder Frühling, kehre wieder,
Und belebe die Natur;
Gib den Nachtigallen Lieder,
Blumen gib der öden Flur!
Gib sein lichtes Grün dem Hügel,
Und dem Hain sein dunkles Haar;
Gib den Zephyrn ihre Flügel,
Und die Freude ruf in's Jahr;
Daß Hirtinnen dann und Hirten,
Um die Stirn den Blumenkranz,
Sich mit Amorn unter Mirten
Dreh'n im schönsten Reihentanz!
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Fred Endrikat
Frühling ist's!
Frühling ist's! Die Hennen glucksen.
Veilchen raus – und weiße Buxen.
Frauen schnüren sich geringer,
und der Bauer schiebt den Dünger.
Fliegen klettern unverdrossen
auf den Nasensommersprossen.
Ringsum blüht's an allen Hecken –
und es riecht aus den Ap'theken.
Ich steck mir voll Übermut
'nen Sonnenstrahl an meinen Hut.
Freudig jubeln und frohlocken
Kirchen-, Kuh- und Käseglocken.
Frühling wird's mit Vehemenz.
Auf grünen Filzpantoffeln naht der Lenz!
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Zitat von scrabblix
Es färbte sich die Wiese grün...
Es färbte sich die Wiese grün
Und um die Hecken sah ich blühn,
Tagtäglich sah ich neue Kräuter,
Mild war die Luft, der Himmel heiter.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Und immer dunkler ward der Wald,
Auch bunter Sänger Aufenthalt,
Es drang mir bald auf allen Wegen
Ihr Klang in süßem Duft entgegen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Es quoll und trieb nun überall
Mit Leben, Farben, Duft und Schall,
Sie schienen gern sich zu vereinen,
Daß alles möchte lieblich scheinen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
So dacht ich: ist ein Geist erwacht,
Der alles so lebendig macht
Und der mit tausend schönen Waren
Und Blüten sich will offenbaren?
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Vielleicht beginnt ein neues Reich
Der lockre Staub wird zum Gesträuch,
Der Baum nimmt tierische Gebärden,
Das Tier soll gar zum Menschen werden.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Wie ich so stand und bei mir sann,
Ein mächtger Trieb in mir begann.
Ein freundlich Mädchen kam gegangen
Und nahm mir jeden Sinn gefangen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Sie ging vorbei, ich grüßte sie,
Sie dankte, das vergeß ich nie
Ich mußte ihre Hand erfassen
Und Sie schien gern sie mir zu lassen.
Ich wußte nicht, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Uns barg der Wald vor Sonnenschein.
Das ist der Frühling, fiel mir ein.
Kurz um, ich sah, daß jetzt auf Erden
Die Menschen sollten Götter werden.
Nun wußt ich wohl, wie mir geschah,
Und wie das wurde, was ich sah.
Novalis
Oh ist das schön, Lotte.
Schreiben macht schön.
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