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Sebastian Stuertz: Da wo sonst das Gehirn ist

#1 von Sirius , 18.01.2023 16:27

Sebastian Stuertz: Da wo sonst das Gehirn ist

"Da wo sonst das Gehirn ist" ist ein unterhaltsamer, spannender, witziger Roman für Jugendliche und für Erwachsene. Nach einem traurig-schönen Moment muss man schon auf der nächsten Seite wieder laut lachen.

Sein erstes Buch war schon ein Knaller - jetzt legt der Hamburger Autor Sebastian Stuertz nach. Nach seinem skurrilen ersten Roman "Das eiserne Herz des Charlie Berg" ist jetzt sein zweites Buch erschienen: "Da wo sonst das Gehirn ist".
Hamburg - kurz vor Corona im Sommer 2019: Alina ist neu an ihrer Schule im Schanzenviertel. Sie lebt bei ihrer Mutter, einer etwas verpeilten Berufs-Clownin. Sie erlebt Teenager-Probleme: erste Liebe, peinliche Eltern, Mobbing. Sebastian Stuertz erfindet zum Wegschmeißen komische WhatsApp-Dialoge. Der Roman ist voller Jugendsprache - aber ohne "cringe" sein - also ohne peinliche Ranschmeiße an junge Leute. An diesem Sound hat Stuertz hart gearbeitet: "Vor allem habe ich mir den Abiturjahrgang meines Sohnes geschnappt und die haben das alle probegelesen", erzählt Stuertz. "Knutschen? Nein, das sagen nur alte Menschen. Duckface war 2014. Herrliche Kommentare."

"Da wo sonst das Gehirn ist" beginnt als rasantes, komisches Buch übers Erwachsenwerden. Dann plötzlich: Schnitt! Dieselbe Geschichte wird dann aus der Sicht eines Möchtegern- Houellebecqs erzählt, eines elitären Literatur-Zynikers und Misanthropen. Es ist ein frustrierter alter weißer Mann, der sich den Zorn aus dem schwarzen Herzen schreibt. Ein wunderbarer Leseschock ist das.
"Es fängt ein bisschen an wie ein Jugendbuch, aber man wird dann doch an der Hand genommen und ins Dunkel gezogen - so stelle ich es mir vor. So soll es auch sein, dass man beim Lesen überrascht und überrumpelt wird und dass etwas passiert, was man nicht erwartet. Das habe ich als Leser am liebsten und so schreibe ich auch", sagt Stuertz.

Stuertz beschreibt einen Bösewicht aus dem Literaturbetrieb, frauenfeindlich, homophob. Und ja, sagt er, es sei wirklich so schlimm: Die Kritikerszene sei immer noch ein oft toxischer Männer-Club: "Es gibt Journalisten, die nach dem Interview die Autorinnen plötzlich privat kontaktieren und auf einen Drink einladen wollen. Wenn ich nicht mit dem einen trinken gehe, schreibt der vielleicht schlecht über mein Buch - und das ist krass genug", findet Stuertz.

Weiterlesen:

https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Da-...stuertz104.html


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Sirius
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