Gerominos Abschiedsbriefe.
(Aus: ATROCIDAD DIE STADT DES TORMENTORS)
Der Stink der großen Stadt lauert warm
zwischen den rottenden Auslaufruinen.
Wir strotten torkelnd und glasaugig,
kurven mal rechts, auch mal links-seits.
Böses und Garst in den kalten Sinnen, opfersuchend sind wir Hyänengänger.
Tonnen abfallüberladen an feuchten Mauern,
übeln uns an aus schwarzer Blechhaut.
Er liegt mit krummen mageren Rücken,
nur ein Menschenfetzen an der Wand.
Wangen eingesunken, darüber Trübaugigkeit,
drin flackern ein, zwei Lampionpunkte.
Bruchnägel an Schmutzkrallen hängend,
strecken sich uns entgegen, flehend.
Ich stapfe zuerst mit metalligem Schuh,
triefend quietscht Jauche vom Abdomen,
nach draußen, stinkend voll Angstheit.
Lachend zirkuliert Geromino den Fasttoten,
weiße Klinge mit Lichtstern funkelt festlich.
Die zähe Haut kehlseits gibt gar nicht nach,
will nicht aufgehen zur Freigabe des Lebens.
Aber schärfster Stahl schmiegt sich doch tief,
rot spült es und warm, mischt sich mit Seufzen.
Geziemliche Heiterkeit gurgelt sich klar, macht unsere Herzen und Kehlen wieder frei.
Geromino ist’s, der Leichtigkeit besitzt,
Ich liebe ihn, denn niemand trägt wie er
die Abschiedsbriefe aus.
GERONIMO ART BY RALFCHEN MIXED MEDIA ON A3 HARDCOPY
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