Meine Liebste schrieb mir einen Einkaufszettel, dabei will sie doch meistens nur etwas Butter. Brot backt sie selber, belegen tut sie dieses mit irgendwelcher Flora aus ihrem Garten.
Ich steckte ihn ein, und versprach artig, den Einkauf auf einem getrennten Kassenzettel dokumentieren zu lassen, und vom Wechselgeld keine, ich wiederhole, KEINE! Schokolade zu kaufen, - geschweige denn Steaks.
Also, ich bin ja konsensfähig, tolerant, Frauenfreund, fast schon lesbisch, und ich werde mich hüten, ihren Zorn zu erwecken.
Also gut. Butter …, uuund? Was? Eine Giraffe?
Ha-ha. Die passt doch gar nicht in den Einkaufswagen und auch nicht auf das Band.
Dann wurde die, angeblich das Kaufverhalten stimulierende Stimmungsmusik leiser und eine wohl-tönende Stimme sprach zu mir wie eine Offenbarung: „Heute im Sonderangebot: Giraffen zum Superpreis. Nur 1.99 €. Ideal als Wachhund und Barbecue.“
Da wusste ich: Das Ende ist schon wieder nah. Giraffen stehen doch bestimmt unter Naturschutz und passen auch nicht auf den Sozius, den ich zusätzlich erschwerend gar nicht habe.
Ich schlich also heimlich wieder in meine Wohnung, nahm die Maus aus der Lebendfalle und malte sie gelb im Giraffendesign an.
„Da. Für umsonst. Schenke ich Dir und verrate auch nicht, wie teuer mir dieser Dienst an der Nächstenin gefallen ist. Das hier ist eine Bonsaigiraffe, vegan, linksdrehend, biodynamisch, recycelbar …
Da war sie doch sehr froh.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Ja, du bist ein Frauenflüsterer, das habe ich schon immer gewusst.
Wer eine Maus als Giraffe verkaufen kann, braucht kein Aussehen, kein Geld, kein Charme, er braucht eigentlich gar nichts, er braucht nur Karl-Ludwig sein. Schon bei der Nennung des Namens schaltet sich manches weibliche Gehirn einfach aus.
Ja, das Ende ist nah. Gottseidank.
(Und gelacht hab ich auch)
Sirius
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