David Safier: Solange wir leben
David Safiers Roman "Solange wir leben" ist eine zärtlich geschriebene Liebeserklärung an seine eigenen Eltern - und eine packende, emotional tief berührende Lektüre.
von Walli Müller
Er ist bekannt für lustige Bücher: Mit "Mieses Karma", "Happy Family" oder zuletzt "Miss Merkel" hat der Bremer Autor David Safier Bestseller gelandet. Aber man sollte nicht vergessen, dass er mit "28 Tage" auch schon mal einen Holocaust-Roman geschrieben hat. Dafür gibt es einen autobiografischen Grund: Sein Vater war jüdischer Herkunft und entkam nur durch ein Wunder der Deportation durch die Nazis. In seinem neuen Buch erzählt David Safier nun die Lebensgeschichte seines Vaters - und seiner Mutter. Denn wie diese beiden Menschen zueinander gefunden haben, das ist wirklich romanreif!
Es sind nicht nur 20 Lebensjahre, die Joschi und Waltraut trennen, sondern auch Welten. Er: Wiener Jude; neben seiner Schwester der einzige Holocaust-Überlebende der weitverzweigten Familie Safier. Sie: Werftarbeiterkind aus Bremen; im Krieg ausgebombt, mit 21 schon alleinerziehende Witwe. Als sie 1961 mit Freundinnen ihren 25. Geburtstag feiert, steht in der Eisdiele plötzlich dieser gutaussehende ältere Seemann vor ihr:
Joschi stand am Tisch der drei Frauen: (…) die dritte, die, die Geburtstag hatte, war wunderschön. Eine Erscheinung, die ihn sofort in ihren Bann schlug. Und alle drei so jung, dass sie nichts mit den Verbrechen der Nazis zu tun haben konnten. Er hatte lange nicht mehr mit einer jungen Frau geflirtet. Aber jetzt wollte er es mit einem Male wieder, so verzaubert war er.
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https://www.ndr.de/kultur/buch/buchdesmo...,safier124.html
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