Undercover im Regierungsviertel:
Das Lobbyismus-Experiment
Mehrere Monate lang waren Undercover-Reporter:innen von abgeordnetenwatch.de und dem ZDF als vermeintliche Lobbyist:innen im Berliner Regierungsviertel unterwegs. Sie trafen Abgeordnete im Bundestag, in Restaurants und diskreten Privatclubs. Wie weit kamen sie – und welche Türen öffneten sich?
von Martin Reyher, Tania Röttger und Christian Fuchs, 24.07.2024
Dieser Artikel beschreibt ein Experiment, das es so noch nie gegeben hat. Wir sind in die Rolle von Lobbyist:innen geschlüpft, um zu zeigen, was sonst nicht zu zeigen ist: Wie leicht es Lobbyist:innen im Bundestag haben.
I. AM EINGANG
Die beiden Lobbyist:innen stehen nervös an der Eingangskontrolle zum Bundestag. Sie sind angemeldet, alles sollte nach Plan laufen. Doch dann passiert etwas Unvorhergesehenes.
Die Frau vom Sicherheitspersonal hinter der Scheibe greift zum Telefon, wählt. Wen sie anruft und was sie sagt, ist nicht zu verstehen. Immer wieder wandert ihr Blick von den Lobbyist:innen zu ihren Ausweisen, die sie in der Hand hält. Dass sie die beiden nicht einfach durchwinkt, ist kein gutes Zeichen.
Sind sie aufgeflogen?
Der Mann und die Frau, die an diesem Tag am Eingang zum Bundestag stehen und gleich einen Termin mit einem Abgeordneten haben, sind nicht die, die sie vorgeben. Der Mann ist nicht Inhaber einer international tätigen Lobbyagentur, auch seine Mitarbeiterin ist nicht im Lobbygeschäft tätig.
Aber das weiß die Frau an der Eingangskontrolle nicht. Sie beendet das Telefonat, legt den Hörer auf und sagt: “Alles in Ordnung.” Die beiden Lobbyist:innen dürfen passieren.
Sie sind drin.
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https://www.abgeordnetenwatch.de/recherc...smus-experiment
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