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Die Tücke des Objektes Teil II

#1 von Karl Ludwig , 14.11.2024 09:55

Selbst Salzstreuer könnten zynisch sein, meinte da wer, nämlich, wenn sie Zucker enthalten. Mir sind es mehr diese Plastikverschlüsse, welche mit dem Flaschenhals verbunden sind. Das war eine EU-Richtlinie, bestimmt hat Urzel aus dem Scheiß ihre Finger drin, so in der Tonart: Wir achten auf Effizienz.

Diese Dumpfbräsigkeit wird sich der Klimawandel aber wirklich zu Herzen nehmen und auf weiteres verzichten, uns ständig wie ein Menetekel zu drohen.

Das erste also, was ich mache, wenn ich eine Packung Milch öffne, ist es, in einem Nahkampf den Verschluss zu befreien, denn der ist im Wege. Ich will und darf direkt aus der Tube trinken, die Tassen sind eh dreckig, - ich lebe alleine. Mit Frau wäre das nicht passiert. Das Plastikstriemchen ist unwillig mir etwas entgegenzukommen, ich zergel und reiße. Und viel Milch schwappt herum. Ausgerechnet auf den Flokati, wo er demnächst zu übelst stinkender Buttersäure mutieren wird. Also unbedingt ausspülen.

Ich schleppe das Teil über der Schulter Richtung Nasszelle, - leider stand mein Schreibtisch mit einem Fuß darauf. Mann ist der aber schwer, dachte ich noch, als mein Rechner einen Koppstibolter schlug (Wer dieses Bielefelder Jargon nicht verstehet: Das ist ein Purzelbaum) und den Bildschirm mitriss.

Inzwischen wurde der Kaffee kalt. Und das alles noch vor dem ersten Kaffe, Kawumm und Kopfschmerztablette.

Bedienlogistik modifiziert: Sorgfältig bündig abschneiden. Auch am Verschluss selber. Dann ärgert man sich nur einmal.

Und da laufen tatsächlich Leute frei rum, die behaupten, ich wäre locker drauf!

Es gibt Tage, die sollten nicht in Kalender stehen. Sie sind alleine durch ihre Existenz voll zynisch.


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zuletzt bearbeitet 14.11.2024 | Top

RE: Die Tücke des Objektes Teil II

#2 von Sirius , 14.11.2024 13:39

Natürlich bin ich ein Anhänger der Schadenfreude, weil mir ja negative Kettenreaktionen so geläufig sind wie Teebeutel ohne Beschriftung.
Ich entferne auch die Verschlüsse bei Mich - und Dosenmilchpackungen, lege aber vorher die Küche mit Plane aus. Manche sagen gar, ich hätte ein Problem mit der Küche: Mit dem Schrank und den Tassen..

Und wir in der wirklichen Welt sagen "Koppeister" zum Purzelbaum. Das wollte ich nur stinkelepief anmerken. Aber Koppstipolter ist auch schön.
Den Deckel abschneiden kommt nicht infrage, da machen nur Amateuere vom Land. Ich reiße IMMER den Deckel vom Faden, den ich liebevoll Drecksau nenne. Aber ich stolpere schon mal über die Plane mit dem heißen Kaffee in der Hand.
Man muss sich auch mal was gönnen und die Niedertracht nicht immer nur den anderen überlassen.

Aber wie immer eigentlich gehts hier gar nicht um mich. Du bist ja der ungeschickte Heiopei, der Master of Desaster.
Trotzdem ist deine Kaffeezubereitung vorbildlich. Weil wir uns nämlich nicht von EU-Idioten vorschreiben lassen, wie man sich kunstgerecht ärgert.
Und das Plastik im Meer wird dadurch nicht einen Deut weniger. Weil nämmerlich ganz viele Leut ganz viele Deut direkt in die See kippen, die Schweine. Und die lassen auch den Deckel dran, sind aber zu blöd, mit Deckel im Hais Milch zu trinken.

Du hingegen hast schon Profistatus. Das kann ich dir als Legende bestätigen.
Und die Satire (?)war auch noch toll.

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RE: Die Tücke des Objektes Teil II

#3 von scrabblix , 14.11.2024 21:43

In der wirklichen Welt heißt das "Kusselkopp". Wollt ich nur mal gesagt haben.

Euren Ausführungen bin ich gerne und lachend gefolgt.

Liebe Lottegrüße


Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.

 
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RE: Die Tücke des Objektes Teil II

#4 von Karl Ludwig , 15.11.2024 20:39

In welcher wirklichen Welt lebst Du denn? Kusselkopp ist doch niemals Hochdeutsch, also Bielefelderisch. Kusselkopp hört sich eher nach einem persönlichen Schimpfwort an und nicht nach einer Turnübung.

Aber ihr Ausländer werdet es nie kröpseln, noch nicht einmal semischefelig.


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