An Aus

Letzte Meldung
X

An alle neu registrierten Benutzer!

Wir achten hier auf den Datenschutz. Insbesondere auf die Privatsphäre unserer Mitglieder. Wer sich nur anmeldet, um am "Küchentisch" mitzulesen oder nur Mitgliederlisten einsehen will, wer nur Spam posten möchte und nicht auf meine PNs reagiert, den lösche ich wieder.

Michael Köhlmeier: Das Philosophenschiff

#1 von Sirius , 02.12.2024 15:01

Michael Köhlmeier: Das Philosophenschiff

Der Roman "Das Philosophenschiff" spielt in der Zeit nach der bolschewistischen Revolution. Michael Köhlmeier ist damit ein weiteres Prachtstück seines gedanken- und geistreichen literarischen Könnens gelungen.
von Martin Maria Schwarz (hr)
Philosophenschiffe - das ist die in der Nachzeit entstandene Bezeichnung für jene Schiffe, mit denen die neue bolschewistische Sowjetunion unter Lenin 1922 missliebige Intellektuelle außer Landes brachte. Es waren also nichts mehr und nichts weniger als Deportationen mit dem Passagierdampfer. Um ein solches Schiff geht es im neuen Roman des österreichischen Schriftstellers Michael Köhlmeier.

Fünf Tage lang liegt das titelgebende Schiff still auf offener See. An Bord herrscht unter den gerade mal zwölf Passagieren, alles des Landes verwiesene russische Intellektuelle, eine Atmosphäre der inneren Lähmung. So berichtet es die Protagonistin des Romans, Anouk Perlemann-Jacob, in St. Petersburg geborene einstige Erfolgsarchitektin, ihrem einzigen Zuhörer, dem Schriftsteller Köhlmeier - ja der Autor macht sich selbst zur Romanfigur. Anouk - so ist die Konstruktion der Geschichte - hat Köhlmeier anlässlich ihres 100. Geburtstags zu sich gebeten, um einen Teil ihrer Lebensgeschichte aufschreiben zu lassen, den bislang noch niemand kenne. Denn sie war als 14-Jährige mit ihren Eltern genau auf diesem Schiff, auf dem niemand wusste, was hier eigentlich genau geschieht und ob sie nicht doch noch - wie so viele andere vorher - erschossen werden sollten:
Dass wegen so einem Häufchen dieses unvergleichliche Luxusschiff in Bewegung gesetzt wurde - wer sollte das glauben? Ich vermutete schon damals, dass diese Undenkbarkeit uns, die wir in den Kabinen der 3. Klasse untergebracht waren, mehr bedrückte als alles andere, was um uns herum geschah. Was hatte das zu bedeuten? Hatte es überhaupt etwas zu bedeuten? Aber niemand traute sich, diese Fragen auszusprechen. Aus Angst, jemand könnte die Antwort kennen.

Weiterlesen:

https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Mic...hlmeier136.html


Reset the World!

 
Sirius
Beiträge: 27.183
Registriert am: 02.11.2015


   

Bodo Kirchhoff: Seit er sein Leben mit einem Tier teilt
Maggie O’Farrell: Hier muss es sein

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz