Michael Cunningham: Ein Tag im April
"Ein Tag im April", der neue Roman des amerikanischen Autors Michael Cunningham, spielt zur Zeit der Corona-Krise. Es scheint so, als ob diese Krise damals familiäre Probleme verschärft hat.
Manchmal führt man Gespräche mit sehr einsam lebenden Menschen, die ein reiches und faszinierendes Innenleben offenbaren. Michael Cunningham braucht ebenfalls nicht viel, um aufregende Innenansichten seiner Romanfiguren aufzublättern.
Der Roman spielt im Jahr 2019. Das Ehepaar Dan und Isabel lebt mit zwei Kindern in Brooklyn. Violet ist fünf und ihr Bruder Nathan zehn Jahre alt. Im Haushalt lebt noch in einer Mansarde Isabels Bruder Robbie, der aber ausziehen soll, um ein Zimmer für den von ersten Pubertätsanflügen gezeichneten Nathan zu gewinnen. Das ist die Familienkonstellation. Robbie hat sich gerade mit seiner Nichte Violet über die richtige Kleiderwahl am Tag oder am Abend unterhalten:
Violet nickt, aber als Robbie ihr noch einmal über den Kopf streichen will, weicht sie zurück. Seine Belehrung zum Thema Tag versus Abend hat sie als leichten Vorwurf empfunden, und nun ist sie beleidigt. Auf ihrem derzeitigen Stand als fünfjähriges Mädchen findet sie sich regelmäßig in einem Dilemma wieder: Ihr Bedürfnis, recht zu behalten, kollidiert mit ihrem Wunsch, sich die Geheimnisse des Lebens erklären zu lassen.
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https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Ein...ningham110.html
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