Nach diesem Winter
mit seinen leblosen Straßen
und leblosen Menschen
darin.

Kinder treten nach Tauben
die noch nie
nach Süden gezogen sind
die Kinder die Tauben

an der Haltestelle
warten Blätter
auf das Verwehen
was von ihnen blieb.

Nur noch diesen einen Winter
glanzlos überstehen
und ich reite zu der
die ich lieb.

(weegee)

Ein wunderbares trauriges Januargedicht mit einem herrlichen Schluss!

Sirius

Ich hab den Schimmel schon gesattelt, Sirius! Hab Dank!

Jörn

Vers 2 und 4 gefallen mir besonders gut.

"Tauben, die noch nie nach Süden gezogen sind".

Da denk ich sofort an die Tauben, welche nie den Weg aus den trostlosen Bahnhofshallen finden.
Obwohl draußen die Sonne scheint.
Nahrungssuche, vermehren, schlafen, das ewige auf der Stelle treten.
Die letzte Strophe gleicht einer Befreiung - einem Ausbruch.
Auf der Straße nach Süden?
Schöne durch die Blume geschriebene Sehnsucht, Jörn - gefällt mir.

Jonny

Ja, Jonny, .... Ausbruch, Aufbruch! Das ist es, was es braucht.

Hab vielen lieben Dank für deinen schönen, feinsinnigen Kommentar.

Jörn