Mangelnde Transparenz
Meine Vermieterin, die Journalistin
Ein dubioser Wohnungsunternehmer machte Geschäfte mit einer „Spiegel“-Chefredakteurin. Im Magazin erschienen gefällige Artikel über seine Person.
ls Hunderttausende Ukrainer:innen vor dem russischen Angriffskrieg fliehen, ist die Hilfsbereitschaft in Deutschland vielerorts groß. Der Spiegel schreibt im März 2022 eine Reportage über „Unternehmer und Privatpersonen“, die Geflüchtete mit dem Nötigsten versorgen. In der Hauptrolle: Florian Wichelmann. Der Unternehmer brachte damals kostenlos Menschen in freien Wohnungen seiner Kette „Nena Apartments“ unter.
„Als Familienvater finde ich die Vorstellung, von heute auf morgen mit Kindern auf der Flucht zu sein, einfach schlimm“, sagt er dem Spiegel. Was dort nicht steht: Die stellvertretende Chefredakteurin des Magazins ist Wichelmanns Geschäftspartnerin. Gemeinsam mit ihrer Mutter kaufte sie 2019 eine Wohnung in Prenzlauer Berg, die Nena weit über dem damals gültigen Mietspiegel weitervermietete.
Die Journalistin und der Unternehmer sind seit Jahrzehnten enge Freunde. Noch entscheidender: Das im Artikel erzeugte Bild des gemeinwohlorientierten Geschäftsmannes ist unvollständig und irreführend. Was hat Amann mit Wichelmanns Nena Hospitality GmbH zu tun? Und wie kam es zu der Berichterstattung im Spiegel?
Zu Hochzeiten, um das Jahr 2019, vermietete Nena nach eigenen Angaben 900 Wohnungen, 60 davon als Wohngemeinschaften. Das WG-Modell erinnert an eine Dreiecksbeziehung: Melanie Amann als Eigentümerin vermietet ihre Wohnung an die Zwischenhändlerin Nena. Nena stückelt die Wohnung in einzelne Zimmer auf und vermietet sie diese gegen Aufpreis weiter, vor allem an junge Menschen.
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https://taz.de/Mangelnde-Transparenz/!6070040/
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