Kurt Prödel : Klapper
Kurt Prödels Debütroman "Klapper" handelt von einem Teenager, der sich in Computerspiele flüchtet, bis ein Mädchen in sein Leben tritt. Der Autor beobachtet manchmal schmerzhaft genau - das bereichert das Buch ungemein.
von Danny Marques Marcalo
Klapper ist ein Gamer, ein Computerspieler. Vor allem spielt er den Shooter "Counter-Strike", baut sich dort sogar eigene Maps, also Spielflächen. Eine baut er sogar seiner Schule nach. Nein, das ist kein Gewaltroman, der in einem Blutbad endet, sondern ein sensibles Porträt eines etwas verlorenen Teenagers. Eines Tages setzt sich ein Mädchen namens "Bär" neben ihn. Sie spielt auch gerne "Counter-Strike", und so werden die beiden Freunde. Schnell wird klar, dass Klapper eventuell sogar auch ein bisschen mehr empfindet. Bär hat ihn aus seiner Lethargie gegenüber der Realität erweckt.
"Jeder hat vielleicht in der Schule, in der Klasse einen Klapper. Jeder war bestimmt auch mal selber der Klapper, als man damals hormonell kurz vor der Implosion stand", sagt Autor Kurt Prödel. Er habe früher zwar auch viel gespielt, aber seine eigene Lebensgeschichte sei das nicht.
Es gibt eine zweite Zeitebene im Roman. In der arbeitet Klapper als IT-ler und reflektiert noch mal über seine Jugend. Zu seinen Eltern hat er, wie Bär übrigens auch, ein schwieriges Verhältnis. Den Eltern in diesem Roman fällt es schwer, die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder zu sehen. Klapper steht auf harte Subkultur, sein Elternhaus ist der Inbegriff von Mainstream. Klapper und sein Vater Ralf fahren Auto:
Mit einem Klick auf Play ertönte die glasklare Gitarre von Mark Knopfler: "Sultans of Swing" von den Dire Straits. Ralf wippte im Takt, kam richtig in Fahrt und trat aufs Gas.
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https://www.ndr.de/kultur/buch/tipps/Kla...proedel100.html
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