Untenrum warm
Aus Abwasser lässt sich nachhaltig Energie gewinnen. Wir klären die Fragen zu einer noch unterschätzten Technologie.
Wie schön das ist: Man dreht einen Hahn auf, Wasser fließt heraus und spült alles Unliebsame fort. Mehrfach am Tag lösen wir unsere Probleme auf diese Art. Der Schweiß des Tages oder die Reste der Tomatensoße auf dem Teller – alles verschwindet im Abfluss. Aus den Augen, aus dem Sinn.
Schade eigentlich, denn in unserem Flüssigabfall schlummert großes Potenzial. Je nachdem, welcher Studie man glaubt, könnten 5 bis 15 Prozent der in Deutschland benötigten Heizenergie aus Abwasser gewonnen werden. Abwasserenergie ist nachhaltig und wirtschaftlich, in Frankreich heizt sie gar den Élyséepalast. Hierzulande wird dieses Potenzial bisher kaum genutzt. Zeit also für einen tiefen Blick in den Gully.
1. Wie wird aus Abwasser nutzbare Energie?
Ob beim Duschen, Geschirrspülen oder beim Wäschewaschen, stets fließt warmes Wasser in die Kanalisation ab. Das Abwasser in deutschen Kanälen ist so im Schnitt 10 bis 20 Grad warm, sowohl im Sommer als auch im Winter. Doch wie kann man die darin enthaltene thermische Energie auch sinnvoll verwenden? Hier kommt die Abwasser-Wärmepumpe ins Spiel.
Eine klassische Wärmepumpe saugt Umgebungsluft an. Für die Nutzung von Abwasserwärme benötigt man Wärmetauscher. Dabei handelt es sich um Metallplatten, mit denen beispielsweise die Kanalisationsrohre ausgekleidet werden. Von ihnen gehen Leitungen ab, die mittels einer wärmeübertragenden Flüssigkeit die Wärme des Abwassers zu einer Wärmepumpe transportieren. Diese setzt die Wärme in Energie um.
Anschließend wird die abgekühlte Flüssigkeit zurück zu den Wärmetauschern geleitet, wo der Prozess von vorne beginnt. Auf diese Weise können Schwimmbäder, Krankenhäuser oder ganze Wohnkomplexe beheizt werden.
Weiterlesen:
https://taz.de/Energiegewinnung-aus-Abwasser/!6077042/
Reset the World!
Beiträge: | 27.905 |
Registriert am: | 02.11.2015 |
![]() | Ein eigenes Forum erstellen |