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Gabriel Yoran: Die Verkrempelung der Welt

#1 von Sirius , Gestern 11:03

Gabriel Yoran: Die Verkrempelung der Welt

Wie uns der vermeintliche Fortschritt über den Kopf wächst
Übergriffige Kaffeekocher, dysfunktionale Küchenherde, eigenwillige Spülmaschinen: Gabriel Yoran schreibt in seinem Sachbuch über Alltagsprodukte, die den Nutzer zum Verzweifeln bringen.

Im Werkbundarchiv stehen Vitrinen, in denen vorbildliches Design präsentiert wird. Bugholzstühle von Thonet, wuchtige Jugendstilsessel, Stapelstühle aus der DDR. Daneben stromlinienförmige Nachkriegs-Rasierapparate und in Spritztechnik dekorierte Krüge.

In einer Vitrine findet sich „Hurrakitsch“: ein Hindenburg-Teller, eine Blechdose mit dem Porträt von Königin Elisabeth II. und eine Kamala-Harris-Tasse mit dem Aufdruck „FORWARD“. Politischer „Bad Taste“ (schlechter Geschmack).
Das Berliner Museum der Dinge, das zum Werkbund gehört, war der ideale Ort für die Buchpremiere von Gabriel Yorans Essay „Die Verkrempelung der Welt“. Yoran bezieht sich in seiner Design-Studie auf den 1907 von Künstlern, Architekten und Unternehmern gegründeten Verband und dessen Utopie, mit industriell hergestellten Dingen die Welt schöner, vielleicht sogar besser zu machen.

Und Yoran geht auch ausführlich auf Kitsch und schlechten Geschmack ein. Krempel ist für ihn dabei mehr als die außer Gebrauch geratenen Gegenstände, die sich in Schrankecken oder Keller sammeln. Sein Blick richtet sich vielmehr auf Objekte, die hergestellt werden, um ihre Vorläufer abzulösen, aber nicht besser sind als diese, sondern bloß komplizierter und teurer.

Weiterlesen:

https://www.tagesspiegel.de/kultur/liter...t-13725403.html

Lesermeinung zum Inhalt:

„Was nützt einem all der ‚Luxuskrempel‘, wenn die Angst, ihn wieder zu verlieren, stetig wächst? Wenn er Missgunst und Begehrlichkeiten beim ‚Nachbarn‘ und das Gefühl der Überforderung in einem selbst auslöst? Wenn mehr Besitz nicht zu mehr Zufriedenheit führt, warum strengt man sich dann so an? Wie heißt es so schön: ‚Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, mit Geld, das wir nicht haben, um Menschen zu beeindrucken, die wir nicht mögen.‘“


Reset the World!

 
Sirius
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