Türkei: Drakonische Urteile gegen kritische Journalisten
Zuerst überlebt er knapp ein Attentat, danach wird "Cumhuriyet"-Chefredakteur Can Dündar gemeinsam mit seinem Kollegen Erdem Gül zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Hintergrund der Anklage sind Artikel über Korruptionsvorwürfe, vor allem aber ein Bericht über einen Waffentransport.
Das Geschehen war an Dramatik kaum zu überbieten. Nur Minuten, nachdem er ein Attentat knapp überlebt hatte, erging am Freitagabend in Istanbul ein drakonisches Urteil gegen Can Dündar, den Chefredakteur der regierungskritischen Tageszeitung Cumhuriyet. „Vaterlandsverräter“, rief ein 40-jähriger Mann, bevor er vor dem Justizpalast eine Pistole zog und auf den prominenten Journalisten schoss. Dündar war in einer Prozesspause vor das Gerichtsgebäude gekommen, um TV-Reportern Interviews zu geben. Nur dem geistesgegenwärtigen Eingreifen von Dündars Frau Dilek und eines Parlamentsabgeordneten war es zu verdanken, dass der Attentäter sein Opfer verfehlte, bevor er überwältigt werden konnte. Dann mussten Dündar und sein mitangeklagter Kollege Erdem Gül wieder ins Gericht. Sie wurden zu Haftstrafen zwischen fünf und sechs Jahren verurteilt - wegen des Verrats von Staatsgeheimnissen.
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