Wenn dat kein Sörvis is, kaum gesacht, schonn gemacht. Danke, Sirius!
Ich freue mich auf eure Beiträge für ein buntes Sommersammelsurium!
Der Klang des Sommers
Betäubend süßer Sommerduft
schwebt in flirrend heißer Luft
der Falter zarter Flügelschlag
sirrt durch warmstill leisen Tag
kleine Schildlaus schreit erstickt
rasant von einem Huf erdrückt
Gemütlichkeit zu später Stunde
Worte fließen aus aller Munde
verirren sich im Stimmgewirr
der Müde brummt - die Uhr zeigt vier
müht sich um ein wenig Schlaf
auf dem Deich erwacht ein Schaf.
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Ein feiner, sommerweicher Anfang, liebe Lotte. So kann es weitergehen.
Sirius
Reset the World!
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Christen, Ada (1839-1901)
Nach dem Regen
Die Vögel zwitschern, die Mücken
Sie tanzen im Sonnenschein,
Tiefgrüne feuchte Reben
Gucken ins Fenster herein.
Die Tauben girren und kosen
Dort auf dem niedern Dach,
Im Garten jagen spielend
Die Buben den Mädeln nach.
Es knistert in den Büschen,
Es zieht durch die helle Luft
Das Klingen fallender Tropfen,
Der Sommerregenduft.
Reset the World!
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Sommerfrische
Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.
Verstecke dich faul in der Fülle der Gräser.
Weil`s wohltut, weil`s frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.
Und lass deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiss dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen als ein Grashüpferhupf.
Joachim Ringelnatz
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Sommerwetter?
'Sommer' zeigt mir der Kalender,
'Regen' sagt der Wettersender.
Wolken ziehen dicht an dicht,
der Donnergott hält sein Gericht.
Wenn Blitze wandern heiß und grell,
erscheint die Welt gespenstisch hell.
Der Sturm die grünen Bäume beugt,
der Gärtner traurig das Obst beäugt.
Kinder auf die Sonne warten,
damit sie spielen können im Garten.
Schlamm statt Wiesen, alles nass,
solch Schmuddelwetter verdirbt den Spass.
Wir warten auf das gute Wetter,
wo bleibt nur Petrus, unser Retter?
Sabine Rohm
Reset the World!
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Hinter den Tannen
Theodor Storm
Sonnenschein auf grünem Rasen,
Krokus drinnen blau und blass;
Und zwei Mädchenhände tauchen
Blumen pflückend in das Gras.
Und ein Junge kniet daneben,
Gar ein übermütig Blut,
Und sie schaun sich an und lachen –
O wie kenn ich sie so gut!
Hinter jenen Tannen war es,
Jene Wiese schließt es ein –
Schöne Zeit der Blumensträuße,
Stiller Sommersonnenschein!
Reset the World!
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Sommer
Der Sommer folgt. Es wachsen Tag und Hitze,
und von den Auen dränget uns die Glut;
doch dort am Wasserfall, am Felsensitze
erquickt ein Trunk, erfrischt ein Wort das Blut.
Der Donner rollt, schon kreuzen sich die Blitze,
die Höhle wölbt sich auf zur sichern Hut,
dem Tosen nach kracht schnell ein knatternd Schmettern;
doch Liebe lächelt unter Sturm und Wettern.
Johann Wolfgang von Goethe
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Ihr Sommerliebendem,
Das Ringelnatz-Gedicht ist so wunderbar und überhaupt....dieser Fader ist eine Sommerfreude, liebe Lotte....
Danke dir dafür..
Sommerseufzend
das Frollein
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Theodor Storm (Sommergedichte)
Abseits
Es ist so still; die Heide liegt
Im warmen Mittagssonnenstrahle,
Ein rosenroter Schimmer fliegt
Um ihre alten Gräbermale;
Die Kräuter blühn; der Heideduft
Steigt in die blaue Sommerluft.
Laufkäfer hasten durchs Gesträuch
In ihren goldnen Panzerröckchen,
Die Bienen hängen Zweig um Zweig
Sich an der Edelheide Glöckchen;
Die Vögel schwirren aus dem Kraut -
Die Luft ist voller Lerchenlaut.
Ein halbverfallen niedrig Haus
Steht einsam hier und sonnbeschienen;
Der Kätner lehnt zur Tür hinaus,
Behaglich blinzelnd nach den Bienen;
Sein Junge auf dem Stein davor
Schnitzt Pfeifen sich aus Kälberrohr.
Kaum zittert durch die Mittagsruh
Ein Schlag der Dorfuhr, der entfernten;
Dem Alten fällt die Wimper zu,
Er träumt von seinen Honigernten.
- Kein Klang der aufgeregten Zeit
Drang noch in diese Einsamkeit.
Reset the World!
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Hallo scrabblix,
ein schöner, sommerwarmer Wohlfühltext. Angenehm bei Regenwetter zu lesen, er hat dann etwas Nostalgisches.
Gruß, Antigone
Was für eine anregende Idee!
Klänge des Sommers
Hupkonzert in der Allee
auf dem Weg zum Schlachtensee.
Inforadio Berlin
meldet Stau auch weiterhin.
Wann hör ich der Mücken Sang,
Singsang und Gitarrenklang?
Wann hör ich die Wellen rauschen,
darf dem Lied der Möwe lauschen?
Zwei, drei Stunden sind vorbei,
endlich ist die Straße frei.
Die Motoren heulen auf,
noch mal Stau vorm Spätverkauf.
Doch zu guter Letzt, juchhe,
komm ich an am Schlachtensee.
Finde eine freie Ecke,
lass mich nieder auf der Decke.
Wär nur nicht der Trommelklang,
der Besoffnen Gröhlgesang.
Koteletts brutzeln auf dem Grill,
Hunde tappen durch den Müll.
Mücken schwirren mit Gesumm
blutrünstig um mich herum.
Höre freche Möwen krächzen,
die nach meinem Brötchen lechzen.
Fliehe eilends in die Fluten,
höre Motorboote tuten,
Kinder plärren, Eltern streiten,
Tussies kreischen, Gangsta fighten.
Nichts wie weg vom Schlachtensee!
War ich vorher weiß wie Schnee,
bin ich rot jetzt wie ein Hummer.
Aua! Ich fahr heim und schlummer.
Die Leute sagen immer:
Die Zeiten werden schlimmer.
Die Zeiten bleiben immer.
Die Leute werden schlimmer.
Joachim Ringelnatz
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Hallo scrabblix,
ein Ausflug an den Schlachtensee, ich kenne ihn ganz gut. Sehr bildhaft geschrieben, es hat Spaß gemacht, dein Gedicht zu lesen.
Gruß, Antigone
Liebe Jenny,
ach du Schreck oh jemine,
da tun mir ja die Ohren weh.
Hör es hupen, hör es krachen,
aber ich kann trotzdem lachen,
setz mich zu dir auf die Decke,
wir teilen uns `ne Streuselschnecke.
Ganz tolles Gedicht!!!
Leogrüße
Schreiben macht schön.
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Streuselschnecken sind gefährlich,
sind für Wespen sehr begehrlich.
Lass uns lieber eine rauchen,
danach in die Fluten tauchen,
zu ner fernen Insel schwimmen,
um der Großstadt zu entrinnen.
Danke, liebe Antigone und liebe Leo!
Genervte Grüße,
Seeräuber-Jenny
Die Leute sagen immer:
Die Zeiten werden schlimmer.
Die Zeiten bleiben immer.
Die Leute werden schlimmer.
Joachim Ringelnatz
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