Dieser Sommertag mag kein herrlicher gewesen sein, Jenny, dein gedichteter Stoßseufzer ist es allemal!

Ich kann ihn nur zu gut nachfühlen und erfreue mich doppelt an den sommersatten Tagen, die ich träge und entspannt hinterm Deich verbracht habe.

Liebe Lottegrüße

Was für ein schöner Sommer hinterm Deich! Aber auch im Winter soll's da schön sein:

Hinterm Deich

Noch einmal rechts und links den Blick geschwind,
Dann in das kleine Käthnerhaus hinein.
Und vor mir steht ein schlankes, blondes Kind
Madonnenhaft im Winterabendschein.

Zwei Jahrmarktspudel schaun vom Kleiderspind,
Und weinen Glas, und sind so hübsch und fein.
Die Purpursonne schickt den Westerwind
Mit letzten Grüßen unserm Stelldichein.

Detlev von Liliencron

Zitat von Antigone

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Hallo scrabblix,
ein schöner, sommerwarmer Wohlfühltext. Angenehm bei Regenwetter zu lesen, er hat dann etwas Nostalgisches.
Gruß, Antigone

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Die Lorbeeren nehme ich gerne entgegen, Antigone, und erfreue mich an ihnen.

Diese Lorbeeren:

Zitat von Antigone

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Hallo scrabblix,
ein Ausflug an den Schlachtensee, ich kenne ihn ganz gut. Sehr bildhaft geschrieben, es hat Spaß gemacht, dein Gedicht zu lesen.
Gruß, Antigone

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...reiche ich an Jenny weiter, die uns in ihrer einmaligen Art den Berliner Sommer nähergebracht hat.

Liebe Lottegrüße

Ob Sommer oder Winter, Jenny, ich liebe diesen Flecken hinter dem Deich.

Ankommen

Gähnend am Ende des Steges
hockt Hafenmeisters Hund
der Tag geht seines Weges
zehn - gibt die Turmuhr kund

jetzt fliege ich fast - ich eile
zum Wohnwagen hinter dem Deich
erfreulich - die letzte Meile
führt in mein kleines Reich

bald laufe ich durch die Straßen
und ledig aller Bürde
scheints dass die Zeit in Maßen
verginge - und in Würde.

Zur Sommerszeit hinter dem Deiche,
da lacht dir die Sonn ins Gesicht.
Da gibt’s weder Arme noch Reiche,
da ruft keine lästige Pflicht.

Da wiegt sich das Schilfgras im Winde,
da küssen die Wellen das Land.
Da wirst du von Neuem zum Kinde
und baust dir ein Schloss in den Sand.

Genau so, Jenny, genau so...

Kleine Fluchten

Neue Welt erblicken
neue Zeit
Alltag zieht fort
weit - so weit
Lachen
bis die Augen schwimmen
aus Übermut
ein Lied anstimmen
ein Zeisig
übt sich im Gesang
rot glänzt Wein
zum Sonnenuntergang

Wehmut
eine kleine Wunde
auf der Seele
zur Abschiedsstunde
Wolkenbruch
drängt wie zum Hohn
Alltag
jaaa
ich komme schon.

Das ist richtig gut, Lotte! Eine Auszeit vom Leben, um zu leben. Ja, das ist richtig gut..

Sirius

Abschied

Sonne malt in Urlaubsfarben
ihr wundervolles Sommeridyll.
Wie lieblich, sich daran zu laben,
Seele friedlich, Schmerz ruht still.
Noch einmal spüre ich die Weiten,
ein letztes Mal das Meer betrachten,
gerade wie in alten Zeiten,
als wir die Jugend hier verbrachten.
Und nun, da mir die Augen schwer,
lass ich am End` den Sommer ziehen,
bin geschwächt durch Krankheit sehr,
werd` den Frühling nicht mehr sehen.

Hallo linus2260,

zunächst herzlich willkommen in unserem Forum!
Hinter deinem traurigen Sommergedicht steckt hoffentlich nur ein LI und nichts biografisches.
Vielleicht kannst du etwas dazu sagen, wenn du magst.
Vom Stil und der Schreibe her ist dein Gedicht wunderbar.

Sirius

Herzlich willkommen bei Tacheles, liebe linus, ich freue mich, dich hier zu lesen!

Traurig stimmen deine Zeilen, und so hoffe ich mit Sirius, dass es sich um ein fiktives LI handelt.

Liebe Lottegrüße

Das Fräulein stand am Meere...

Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.

Mein Fräulein! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.

Heinrich Heine

Tanzlied der Mücken

Frisch, ihr Blumen und Halme,
Frisch, spielt uns zum Reih'n!
Denn es winket die Sonne
Mit purpurnem Schein.

Laßt uns schweben im Tanze
Am Bach und im Feld!
Uns gehöret die ganze,
Die unendliche Welt.

Weile länger, o Sonne!
Wer weiß, ob einmal
Uns noch scheinet zum Tanze
Dein lieblicher Strahl?

Ach, wer weiß, ob uns morgen
Ein Wiedersehn lacht?
Heißa, lustig getanzet,
Eh' uns scheidet die Nacht.

Heißa, lustig getanzet
Im blumigen Duft!
Laßt uns singen und summen
In säuselnder Luft!

Laßt uns schweben und weben
Hinab und hinauf!
Denn es hat ja die Sonne
Bald vollendet den Lauf.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Ich finde eure Gedichte, die ihr einstellt, fabelhaft.

Hallo, liebe scrabblix,
auch ich freue mich, dass wir uns hier wieder"sehen" und hoffe, dass wir eine schöne "Dichterzeit" zusammen mit den anderen haben werden.

Hallo, lieber Sirius,
vielen Dank für Deine positiven Worte. Es freut mich, dass Dir mein Gedicht gefällt.

Euch beide kann ich beruhigen. Es ist ein fiktives Gedicht. Mir geht es sehr gut.
Manchmal schreibe ich sehr traurige Dinge, obwohl sie mit mir persönlich nichts zu tun haben. Ich versuchte mir vorzustellen, wie es sein könnte, wenn man seinen letzten Sommer erleben wird. Eine schreckliche Vorstellung, wie ich finde und dennoch so real für viele.

Liebe Grüße
linus2260