Paul Celan: Tagelied
Unendlich grün wächst Efeu an den Wangen
der Stille in ihr aufgelöstes Haar.
Die weiße Taubenschwinge will er fangen.
Ein Schimmer bleibt, was mir ein Leben war.
Nun lichten sie die Anker in den Tiefen,
nun löst der Mast die Fahne der Gefahr,
nun heben sich die Gräser, wo wir schliefen.
Du weißt, wie ich die Taubenschwinge misse,
die unsichtbar den Efeu überragt.
Was weinst du, wenn ich jetzt ein Segel hisse,
das langsam dunkelt, wenn es tagt.
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