Dieser Text ist ein Plagiat. Das habe ich von mir selber geklaut.
Jeder kennt seinen Namen: 'Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.' Also wissen die meisten von uns, dass er so um Christi Geburt herum gelebt haben muss. Viel mehr wusste ich auch nicht über den ersten Kaiser eines der größten Reiche der Welt, der länger herrschte als jeder andere in der Geschichte des römischen Kaiserreiches. (Anschließend herrschte seine Dynastie auch noch länger als jede andere.)
Die Persönlichkeit ist schwer begreifbar und selbst die Historiker wissen nicht, ob sie ihn nach seiner brutalen Machterwerbung und -ausübung beurteilen sollen, oder nach dem gefälligeren Mythos 'Friedenskaiser'. Jedenfalls war ein ein gewiefter militärisch- und politischer Taktiker, ein Medienkaiser mit eigener Propagandaabteilung, einer der seine Legitimität nicht mehr vom zuvor reformierten Senat abhängig machen musste, sondern direkt von den Göttern herleitete. Der Gründer des Gottkaisertums wurde vermutlich schon unter dem Namen Octavian von der Pharaonenkrankheit angesteckt.
Er war ein Frauenheld, der seinem Volk selber allerdings Sittlichkeit per Gesetz verordnete. Er entschärfte die Armee, sicherte sich aber ihre Unterstützung. Selbst der entmachtete Senat war zufrieden. Die Bürger sahen in ihm einen Heilsbringer – nun, die Zeit war damals eh voller Erwartung auf so einen, und es liefen auch jede Menge Propheten herum – einer von denen lebte ein kurzes aber einflussreiches – das einflussreichste - Leben auf dieser Welt, neben dem von der Erinnerung an Augustus nur ein diffuser Nebel blieb.
Augustus stellte, wütend schier, nach der Konsolidierung seiner Macht, überall seine Bauwerke hin, ließ Rom auf eigene Kosten mit einer Kanalisation ausstatten (standen ihm persönlich doch die Schätze Ägyptens nach Kleopatras Tod zu – der Mann war immens reich), gab dem Volk Brot und Spiele und Frischwasser über einen repariertem Aquädukt und bezahlte die Veteranen des verkleinerten, aber effizienteren Heeres selber, bis ein passendes Gesetz im Zusammenhang mit der Erbschaftssteuer ihm eine loyale Basis sicher finanzierte, denn die Treue wurde IHM geschworen, dem Kaiser (der Gottesinkarnation), nicht dem Volk, dem Land, dem Senat oder gar einer Verfassung.
Das alles kann der interessierte Mensch selber recherchieren. Und noch viel mehr. Mich interessiert nur: Wenn Augustus nicht die Vorarbeit geleistet hätte, wäre dann 300 Jahre später ein Konstantin und Nicäa möglich gewesen, sprich: Waren Jesus und Augustus Antagonisten in einem Spiel, größer als wir es begreifen können?
Worauf könnte man denn heute noch schwören? Mir war schon immer danach, mal den Cincinnatus zu erwähnen, als ein abweichendes positives Beispiel für Unkorrumpierbarkeit im Umgang mit Macht. Hiermit sei ihm gehuldigt. Lob! Lob! Lob!
Wäre das nicht auch für Deutschland ein nachahmenswertes Beispiel? Wir bestimmen per Los einen unbescholtenen Bürger zum Tyrannen auf sechs Monate, die er dann Zeit hat, den Mist aus der Welt zu schaffen. Anschließend muss er sich aus der Politik zurückziehen.
Warten wir erst mal ab, was uns der Weihnachtsmann so bringt.
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Nur sechs Monate als Tyrann? Da lohnst sich ja die ganze Ausbildung nicht. Manche haben jahrzehntelange Ehen hinter sich und direkt an der Quelle gelernt.
Und danke für den Geschichtsunterricht!
Sirius
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