Dahin sind die
Gleißenden Tage der Sommer,
Als wir bedenkenlos durch die
Grünen Himmel der Wälder liefen.
So leicht war’s ums Herz.
Göttergleich
Warfen wir uns in die Tage,
Gesang und Wein Anfang und Ende.
Doch kurz die Nächte des Juni,
Kurz der Rausch.
Nun der kahle Herbst,
Grau drückt der Himmel auf die Dächer.
Wind fegt die Blätter zusammen,
Niemandslaub, das in den
Rinnsteinen siedelt.
Beiträge: | 310 |
Registriert am: | 19.01.2017 |
Hallo Angelika,
mir gefällt die abgeklärte Sprache, da ist kein Wort zuviel, keines zu wenig. Das siedelnde Laub in den Rinnsteinen -ein starkes Bild!
LG
Beiträge: | 1.651 |
Registriert am: | 03.11.2015 |
Hallo Unkerich,
ja, das lässt sich im freien Vers machen, dass jedes Wort zählt. Dankeschön für Reinsehen.
Angelika
Beiträge: | 310 |
Registriert am: | 19.01.2017 |
Liebe Angelika, ich find es klasse! Berührend und bewegend, das Herz anstupsend und Erinnungen weckend an Tiefes, das nie lange dauern kann.
Niemandslaub das in den Rinnsteinen siedelt ist eine großartige Formulierung!
"Leg dein ganzes Sein in dein geringstes Tun" (Pessoa)
Beiträge: | 1.195 |
Registriert am: | 23.11.2015 |
Hallo kama tanha,
schön, dass dir das Gedicht gefällt. Hab besten Dank fürs Reinsehen.
Angelika
Beiträge: | 310 |
Registriert am: | 19.01.2017 |
Mir bleibt nichts, als mich meinen Vorrednern anzuschließen, Angelika. Wunderbare Verse hast du uns hiergelassen!
Begeisterte Lottegrüße
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
Beiträge: | 6.293 |
Registriert am: | 05.11.2015 |
Hallo scrabblix,
es freut mich, dass dir das Gedicht gefällt. Viele können ja mit dem ungereimten Gedicht nichts anfangen, sie halten es komischerweise nicht für ein Gedicht. Schön, dass es bei dir auf Entgegenkommen gefallen ist.
Und besten Dank.
Lieben Gruß, Angelika
Beiträge: | 310 |
Registriert am: | 19.01.2017 |
Hallo Angelika,
ich persönlich liebe Prosa sehr und muss es nicht immer gereimt haben. Zeitgenössische Lyrik kommt zudem fast immer ohne Reime aus.
Dein Gedicht ist verständlich, hat unverbrauchte Metaphern mit einer fabelhaften Wortwahl.
Ein wahrlich gelungenes Werk!
Sirius
Reset the World!
Beiträge: | 27.351 |
Registriert am: | 02.11.2015 |
Lieber Sirius,
danke fürs Reinsehen. Und wenn es dir gefallen hat, bin ich zufrieden. Du hast recht, die zeitgenössische oder moderne Lyrik tritt gegenwärtig fast durchgehend im freien Vers auf. Der aber seine Grundlagen, also die Metren und Stilfiguren, aus dem gereimten Vers nimmt. Was erforderlich macht, dass man sich mit beiden Richtungen der Lyrik beschäftigen muss, um beides gezielt einsetzen zu können. Mit Prosa hat der freie Vers aber nichts zu tun, es sind Verse. Mir macht das Reimen viel Spaß, weshalb ich doch immer wieder darauf zurückkomme. Für mich ist entscheidend, auf welche Weise ich ein Thema besser darstellen kann.
Lieben Gruß, Angelika
Beiträge: | 310 |
Registriert am: | 19.01.2017 |
Ein eigenes Forum erstellen |