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RE: Warum ich die Welt nicht mehr retten will

#1 von Karl Ludwig , 29.04.2017 09:30

Das wurde mir klar, als meine beruhigenden Einschlafphantasien nicht mehr funktionierten. Komisch! Ich hole mal weit aus.

Als Kind schon hatte ich die Erfahrung gemacht, dass man besser einschlafen kann, wenn man sich etwas Omnipotentes einfallen lässt. Fliegen oder sich unsichtbar machen können, ganz dolle stark sein, beim Schulsportfest mit olympiareifen Leistungen glänzen, einen Tauchrekord aufstellen …

Während der Pubertät flog ich gemeinsam mit einem wunderschönen Mädchen, welches ich vorher mit einer geheimnisvollen Creme ÜBERALL einreiben musste.

Als ich älter wurde, als mir widerwillig klar wurde, dass diese Welt nicht nur aus liebevollen Eltern, Meer und täglich neuen, aufregenden Entdeckungen besteht, sondern aus toten Walen und jeder Menge Gemeinheiten, wurden meine Träume, nun, politischer. Ich verbannte alle bösen Menschen auf eine Insel, wo sie sich gegenseitig das Leben schwer machen konnten oder endlich am Riemen reißen mussten.

Ja, und alle Bomben funktionsunfähig machen! Ganz wichtig. Wenn ich schon über Omnipotenz verfüge, dann aber auch zum Wohle aller einsetzen. Die Folge war allerdings, dass auch alle anderen Waffen in meinen Überlegungen unbrauchbar zu sein hatten, bis hin zum Dolch. Aber Messer braucht man doch auch für ganz normale Zwecke? Hm. Also Nanotechnik einsetzen, die alle potentiell gefährlichen Gegenstände überwacht.

Ja, und was ist mit rein körperlicher Gewalt? Männer die ihre Frauen schlagen und manchmal, bestimmt viel zu selten, auch umgekehrt. Nanoüberwachung (alle Minimaschinen mit einander vernetzt) käme wegen Datenschutz … Menschenwürde … oh Mist.

Und zu Essen für alle! Kleine Tischlein Deck-dich? Reicht nicht! Strom, Wasser, Medikamente, Bildung, Dach muss auch sein. Also wieder Nanotechnik, welche materiefeste Hologramme erstellt.

Merkt Ihr was? Das angenehme Träumen führte zu tiefen Erkenntnissen. Selbst mit gottgleicher Macht ausgestattet, wüsste ich nicht, was ich machen soll.

Den Weltraumschrott einsammeln, die Sargassosee aufräumen, das Ozonloch zunähen, Atommüll vernichten – pah, das mache ich so nebenbei. Aber den Menschen ändern, mehr Glück und weniger Leid zulassen? Ach du meine Güte. Selbst als Gott würde ich die Finger davon lassen.


Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!

Karl Ludwig  
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