Im November hat der US-Pharmariese Pfizer ein neues Krebsmedikament auf den deutschen Markt gebracht: Ibrance, für Frauen mit Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium. Pfizer verlangt für das Medikament 66.000 Euro – pro Patientin. Jetzt sind Medizinprüfer zu dem Ergebnis gekommen, dass dieses Präparat „keinen Zusatznutzen“ hat gegenüber Medikamenten, die im Jahr 300 Euro kosten. Im Gegenteil: Patientinnen, die Ibrance nehmen, klagen häufiger über starke Nebenwirkungen wie Schmerzen, Durchfall, Müdigkeit, Haarausfall und anderes. Der Fall ist typisch: Vor allem Krebsmedikamente werden häufig zugelassen aufgrund von Surrogatparametern. Das heißt, man prüft nur, ob ein Medikament im Körper eine Veränderung bewirkt – und nicht, ob es Patienten danach tatsächlich besser geht. Das ist der Unterschied zwischen Wirksamkeit und Nutzen. Pfizer will dieses Jahr mehr als zwei Milliarden Dollar allein mit Ibrance einnehmen. In Deutschland bekommen bereits mehrere tausend Brustkrebspatientinnen das Präparat verordnet – ohne dass klar wäre, ob es irgendeinen therapeutischen Vorteil hat. Pfizers wird seine Marketingaktivitäten rund um Ibrance jetzt vermutlich noch verstärken.
https://correctiv.org/recherchen/wirtsch...ent-von-pfizer/
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