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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#271 von Sirius , 20.12.2018 19:30

Heileif im Hei

Wann schnäägische Heidschnugge
die gnaggische Heischregge
im Hei beim Heischlegge
nidd glei verschlugge,
duun die dseggische Heischregge
denne dreggische Heidschnugge
heimlisch de Heischnubbe
vòòrs schmugge Geweih schbugge.

Dr. Edith Braun


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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#272 von weegee , 28.12.2018 22:33

Im Schlaf.

Fauchend wuchtelt der Klabautermann,
unterm Bett und an den Hängen schmatzen Asiens Geister,
an hohlen Mauern schluchzt der Earl von Bingen,
ins Wasser geht die Frau nebst Kind, über Jordan, Deister,
Herrn Stalins Shanty-Lieder singend.

Lachend bleck ich meinen Kopf,
weiß ich noch, dass der eine Kuss
an deinen Lippen hängt,
langsam wie ein Tautropf tropft.

(weegee)


Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)

 
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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#273 von Sirius , 29.12.2018 20:31

Romantik auch bei wirren Träumen, du hast es gut, weegee.
Und weißt es auch noch schön zu erzählen.

Sirius


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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#274 von weegee , 03.01.2019 20:50

Neujahr.

Neues Jahr,
neues Glück,
mir von deinen Lippen
ein zuckriges Stück.

Neues Spiel,
neues Glück,
mir den runden Würfel,
mir den letzten Stein.

Altes Jahr,
altes Leid,
darauf ein zersägtes Schwein,
darauf eine Schippe Heiterkeit.

Neues Jahr,
neues Glück
und mir
den Usbekenthron zurück.

(weegee)


Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)

 
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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#275 von Sirius , 03.01.2019 21:02

Ich gönne und wünsche dir den Usbekenthron und noch viele solcher tollen Gedichte!

Sirius


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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#276 von scrabblix , 04.01.2019 00:02

Allerfeinst verdichtet, Jörn! Viel zu schade für den Blühenden Unsinn!

Allein, mein Sohn, was willst du mit dem Thron? Warst du etwa der kirgisische Prinz, der ein Usbeke gewesen sein soll? Oder gar Dschingis Khan? Wie auch immer, zur Eroberung des Throns kommst du anderthalb Jahrhunderte zu spät.

Liebe Lottegrüße


Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.

 
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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#277 von Sirius , 04.01.2019 19:30

Wenn man hustet beim Pinkeln,
dann gilt für dies Quartal,
dass der unkontrollierte Strahl
nicht so weit auseinander winkelt.

Ferner ist beim Betrachten
der Gesamtsituation
hin und wieder auch schon
auf die eigene Hose zu achten.

Du weißt also Bescheid,
denn es gilt ab heute
für nebenstehende Leute
höchste Strahlensicherheit.

Sirius


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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#278 von weegee , 04.01.2019 22:07

Zitat von scrabblix
Allerfeinst verdichtet, Jörn! Viel zu schade für den Blühenden Unsinn!

Allein, mein Sohn, was willst du mit dem Thron? Warst du etwa der kirgisische Prinz, der ein Usbeke gewesen sein soll? Oder gar Dschingis Khan? Wie auch immer, zur Eroberung des Throns kommst du anderthalb Jahrhunderte zu spät.

Liebe Lottegrüße



Ja - was will ich auf dem Usbekenthron? Dort sitzen. Und mir Samarkand als Hauptstadt ausbedingen. Allein der Klang: SA-MAR-KAND. Ein Klang wie ein Geruch. Von Zimt und Koriander und Weihrauch. Da sitze ich dann und verordne allen Leuten: lebenslangen Zauber.

Dank euch beiden fürs Lesen und Wohlwollen....

Jörn


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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#279 von weegee , 04.01.2019 22:17

Zitat von Sirius
Wenn man hustet beim Pinkeln,
dann gilt für dies Quartal,
dass der unkontrollierte Strahl
nicht so weit auseinander winkelt.

Ferner ist beim Betrachten
der Gesamtsituation
hin und wieder auch schon
auf die eigene Hose zu achten.

Du weißt also Bescheid,
denn es gilt ab heute
für nebenstehende Leute
höchste Strahlensicherheit.

Sirius




Ein toller Ulk, Sirius. Gar nicht banal, weil das ist nicht banal, wie alte Männer neben mir vor öffentlichen Pissoirs stehen und um jeden Tropfen ringen und kämpfen. Erst unsagbar lange Stille, dann ein mächtiger Strahl, dann ein Tröpfeln, dann ein Strahl... und das sieht aber dann auch aus. Super - das erwartet mich also in zehn Jahren. Ein Grund mehr von Bier auf Marihuana umzusteigen. Und sich rechtzeitig eine Rinderblase einpflanzen zu lassen.

LG, Jörn


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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#280 von Karl Ludwig , 07.01.2019 06:58

(...) wie alte Männer neben mir vor öffentlichen Pissoirs stehen (...)

Ach Jörn, hast Du also neben mir gestanden, warst indiskret und hast gelauscht?

Übr. Mary Juana ändert nichts an diesem Hintergrundzwang zum Wasser lassen. Ich habe mich noch nicht damit beschäftigt, aber ich glaube ab einem gewissen Alter tragen die Alten weite Beinkleider, Außenüberstülpkatheder und einen Plastikbeutel in der Hosentasche.


Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!

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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#281 von Sirius , 08.01.2019 20:12

durchlaucht

Im Fürstenhaus wird jede Menge
Kräuterquark gebraucht.
Der Prinz hat ihn zum Frühstück gern.
Er schmeckt so schön durchlaucht.

Willy Astor
Aus: Unverrichter der Dinge


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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#282 von weegee , 08.01.2019 21:19

Wie geil ist DAS denn? Danke, Sirius!

LG, Jörn


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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#283 von weegee , 08.01.2019 21:23

Zitat von Karl Ludwig
(...) wie alte Männer neben mir vor öffentlichen Pissoirs stehen (...)

Ach Jörn, hast Du also neben mir gestanden, warst indiskret und hast gelauscht?




Karl Ludwig, warst es etwa auch Du, der an einem Samstagmorgen by Sanyfair im Hauptbahnhof Hannover beim Kacken GEMUHT hat? (Leider kein Witz, ich hab seitdem Albträume...)


LG, Jörn


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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#284 von scrabblix , 11.01.2019 21:47

In unsrer Hochzeitsnacht im schönen Siegen
wirst du siegen und ich werd unterliegen
wenn mein Mann heim kommt mit Ohrensausen
von der Asch Affen Burg auf der die Ober hausen
die Kiel oben hilflos auf der Fulda trieben
als ein Och Trup und so fünf sechs sieben
Bürgen sie in Wilhelms Haven schleppten
weil im Bremer Haven sie die Bremer neppten


Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.

 
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RE: Blühender Unsinn: Gedichte und Texte

#285 von weegee , 26.01.2019 23:33

Gebet im Nachtgedärm

Tu meiner Lieb kein Leidchen an,
entgleise eine frühe Tram,
schaufle Hirne auf die Bürger nieder,
fass der Bürgerin ins fette Mieder.

Tu meiner Lieb kein Leidchen an,
entgleise eine zweite Bahn,
send der andern Schönen einen Gruß:
Uns tät's leid, dass ich verzichten muss.

(weegee)


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