... und das ist, hm, wie sagt man noch dazu, ein logistisches, nein, ethisches Problem. Auch Einflussgrößen wie: Kosten, Verfügbarkeit, Haltbarkeit und unbedingte Logolosigkeit spielen eine große Rolle bei dem Versuch, diese schier unlösbare Aufgabe doch zu lösen.

Ich recherchiere, bzw. ich lasse meine Blicke wie beiläufig über die ausgestellten Wäschestücke schweifen. Ich meine, irgendwie ist mir das doch peinlich. Von meiner unvollständigen Sozialisation her (vom Millionär zum Tellerwäscher oder so, oder wenigstens so ähnlich) bin ich es gewohnt jeden Tag frische Wäsche genau so selbstverständlich zur gefälligen Nutzung vorzufinden wie Toilettenpapier und irgendwelches Zeugs in Tuben oder Erdbeermarmelade von Tante selig.

Durchtrainierte Muskelmodelle blicken gedankenverloren in die Weite, während sie zeigen, was der Schotte unter dem Rock tragen würde, wenn er nicht Mc.Caro tragen müsste, aus rein patriotischen Gründen. Also, als James Bond (das Original) von der Queen zum 'Sir' geschlagen wurde, trug der bestimmt kein Schießer gerippt mit seitlichem Eingriff unterm Kilt. Ich meine ja nur. Seitlicher Eingriff ist eine der nutzlosesten Erfindungen der Bekleidungsindustrie; kommt noch vor Reifenrock. Der Schniedelwutz rutscht raus, verklemmt sich, häufig besonders immer dann, wenn eine nette Dame für Blutstau im Beckenbereich sorgt, leider war die grünäugige Chinesin in der Rezeption nicht bereit, die tollste Erfahrung ihres bis dahin garantiert langweiligen Lebens, ..., äh, zu erfahren.

Ich schweife ab, aber das soll ja typisch sein für alte Männer, besonders wenn sie einen Minusstrich im Namen tragen.

Ich will an dieser Stelle meine verzweifelte Suche nach Unterwäsche nicht näher beschreiben. Jeder von uns Männern ohne Kindermädchen kennt das Problem. Fair gehandelt, 20 % an die Liga zur Befreiung von Labormäusen, keine Chemie, kein Palmfett, aus freilaufenden Baumwollfeldern (für jedes T-Shirt pflanzen wir einen Urwaldriesen), ohne kratzende Schildchen im Nacken, welche ah beim Rausreißen sogenannte Sollbruchstellen erzeugen, die noch mehr kratzen und bei der ersten Wäsche ausfusseln und beh so sinnige Hinweise für den mündigen Endverbraucher bereit halten wie: Einzeln waschen, aber nur bei 22,6 Grad, Jawollja, auch vor dem ersten Tragen und anschließend in ein Handtuch einwickeln, sanft föhnen. Da würde aber meine Restwäsche neidisch. Dennoch bestaunenswert, so in der Tonart: Geben Sie 44,98 € aus, Sie hams ja und wir nötig! Ein Schotte würde das niemals tun. Ein Karl-Ludwig noch weniger. Ich kaufe mir für 19,98 € gutes Fleisch, für 19,98 € Kiffkram und für 4,98 € Schokolade. (Den Rest habe ich hemmungslos verprasst) Dann koche ich türkisch: Kichererbsen mit getrockneten und frischen Tomaten, und einer Kartoffel, Mohrrübe, Knoblauchzehe, Zwiebel und viel Rindfleisch in Joghurtsosse. Während das Zeugs leise köchelt, stöbere ich im Keller. Aha! Da! Ich wusste doch, irgendwo fliegt es noch herum: Mein Gürtelband mit Schraubverschluss aus Silber (hoffe ich jedenfalls), in Margao/Goa gekauft. Dann zerreiße ich ein Bettlaken in passende Bahnen und trage nun einen Lendenschurz unter meiner Hose. So habe ich jeden Tag frische Unterbekleidung zur Verfügung, nur die Sache mit dem Unterhemd muss ich noch klären. Wenn mir da eine Lösung anstelle von 42,98 Marco Polo eifällt, Leute, ich schwöre Euch, dann gibt es Haifischsteak und wenn wer meckert, weil das ökobiologisch nebst karmamäßig eine Sünde sei, so wie im Prinzip alles, was irgendwie Spass macht, wird als Ausgleich ins Krokodilbecken geschubst.

Ja, ich gebs zu. Ich hab gelacht.

Ach? Gelacht hast Du? Wo bleiben die Tan... Tant ... en, äh, ... iemen?

Du müsstest doch auch diese aus Silberdraht geflochtenen Lendenschurzgürtel kennen. Sehr praktisch, besonders auf Reisen mit Flitzkacke, die in Mexiko 'Montezumas' Rache genannt wird, aber in Bombay 'Mahatma Diarrhoe'.

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Natürlich kenn ich Lendenschutzgürtel aller Art! Schon allein der Enthaltsamkeit wegen sind sie mir unverzichtbar!

Ich hab mir Gedanken gemacht, Karl-Ludwig.
Über die Art von Unterwäsche, die zu dir passen würde. Das ist wirklich kein leichtes Unterfangen.
Am besten ist, du fragst Sirius. Der begleitet dich bestimmt beim Kauf.

Und ich komm auch mit, Karle!
Das wird lustig, wahrscheinlich bekommen wir überall Hausverbot, aber auch egal, wir wollen doch eh nicht wirklich Unterwäsche kaufen. Wir wollen Spaß.
Unterwäsche, lieber Karle, die lässt Mann sich schenken!
Mann muss lediglich der Frau Hilflosigkeit signalisieren.
Indem man sich in solch unmöglichen Schlüppern präsentiert, dass bei jeder Frau sofort die Mutterinstinkte erwachen...


Hast du wieder ganz toll geschrieben!

Jonny

Nein Jonny, das erweckt keine Mutterinstinkte sondern Fluchtgedanken! Könnte ich mir vorstellen.

Um mit alten Schlüppern Mutterinstinkte zu wecken, muss die Mutter aber hart gesotten sein, Jonny.

Ja, lasst uns mit Karlchen Unterwäsche kaufen gehen und die Läden aufmischen! Das wird ein Spaß!

Gut, dann gehen die Mädels mit Karl Ludwig Unterhosen kaufen. Jonny und ich inspiziereren derweil die Gegend. Wir stoßen dann später zu euch. Den Zirkus finden wir schon.

Kneifen is nich, Sirius! Alle oder keiner!

Ich kneife doch nicht, ich streichle.

Hach, ich weiß gar nicht. Ich geniere mich. Könnt Ihr mir nicht bei E-Bay ein KaktusSchamBlatt ersteigern? Ich werde es auch garantiert nicht anziehen.

Ihr habt mich föllig valsch ferstanden. Der Äquator ist bei mir abgedeckt, das schrieb ich doch, Lendenschurz. Nur meine Heldenbrust liegt noch voll nackig unter dem Hemd.

Aber nun mal ganz ehrlich: Ich habe noch nie moralisch-ethische Gründe geltend gemacht, wenn ich jemandem den Kopf abriss. Aber bei diesen Werbestrategen ist mir manchmal schwer danach. Visuell-akkustische Umweltemmision! Und diese 'Du-sollst-niemals-wieder-ein-gutes-Gewissen-Dein-nennen-Mahner' könnten mich auch zu unbesonnenen Taten hinreißen.

Ich hätte da einen anderen Vorschlag Mädels.

Äh, nee, den verstecke ich besser. Der könnte missverstanden werden und plötzlich werde ich adoptiert und bekomme ein eigenes Kindermädchen?

Vielen Dank für Eure Einbringungen zu einem Thema, welches bis auf die Haut geht.