Bedeckt
Und wenn der Winter seine Schleier webt,
und alles Leben sucht sich zu verkriechen,
und selbst der Traum nur noch im Traume lebt,
beginnt die Welt dahinzusiechen.
Und wenn kein Lachen durch das Trübe dringt,
und alle Kinder sich im Haus verstecken,
und selbst das Wort bemüht um Worte ringt,
beginnt ein Jahr sich zu bedecken.
Es ist noch nackt, und eh es richtig lebt,
beginnt es, seine Mängel zu verstecken.
Den Schleier, den der Winter frisch gewebt,
gedenkts mit Frühling zu bedecken.
scrabblix
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Gefällt mir eigentlich, Scrabblix. Vielleicht wäre eine Zeile zu den Krähen im Gedicht ganz gut gewesen, damit der Bezug zum Titel klar wird. Ein bisschen hätte ich eine Atempause in dem Gedicht gebraucht, es schnurrt sich etwas ungebrochen vorwärts und runter. Schön die Wortspiele, die du einsetzt "Und selbst der Traum nur noch im Traume lebt" und "Und selbst das Wort bemüht um Worte ringt". Mit den kleinen Einschränkungen sehr schön.
Angelika
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"Krähenwinter" ist die Überschrift über den gesamten Winterfaden.
Und ich finde das Gedicht ohne Einschränkungen schön.
Sirius
Reset the World!
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Scrabblix, der Titel war doch ausgezeichnet. Du hättest vielleicht nur eine Verszeile umschreiben müssen.
"Bedeckt" sagt mir eigentlich - hm, was?
Angelika
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Zitat von scrabblix
Bedeckt
Und wenn der Winter seine Schleier webt,
und alles Leben sucht sich zu verkriechen,
und selbst der Traum nur noch im Traume lebt,
beginnt die Welt dahinzusiechen.
Und wenn kein Lachen durch das Trübe dringt,
und alle Kinder sich im Haus verstecken,
und selbst das Wort bemüht um Worte ringt,
beginnt ein Jahr sich zu bedecken.
Es ist noch nackt, und eh es richtig lebt,
beginnt es, seine Mängel zu verstecken
Den Schleier, den der Winter frisch gewebt,
gedenkts mit Frühling zu bedecken.
scrabblix
Oh das ist schön, liebe Lotte, da frierts mich.
Leogrüße
Schreiben macht schön.
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Ah, ich verstehe: Weil Peter Huchel den Titel schon hatte, deshalb "Bedeckt". Ja, das ist Dichterpech. Da fällt einem was Schönes ein, und dann war ein anderer schneller. Ist mir auch schon zweimal so gegangen.
Angelika
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Krähenwinter ist der Titel unseres Wintersammelsuriums, Angelika, so wie Märzenflecken für den Frühlingsfaden steht.
Ich habe den Titel nicht geändert, obgleich er mir ebenso wenig gefällt wie dir. Zwar hat er einen Sinn (bedeckt steht für den ewig grauen Himmel der letzten Wochen und das Bedecken des Jahres mit den abgelebten Tagen), doch bin ich noch auf der Suche nach Besserem. Heute Morgen, auf dem Weg zur Arbeit, fiel mir der passende Titel ein. Kaum im Büro angekommen, hatte er sich wieder verflüchtigt. Na ja, mal schauen, wann er sich wieder zeigt.
Herzlichen Dank an dich!
Euch auch einen lieben Dank, Leo und Sirius!
Frieren sollst du aber nicht, Leo! (Schickes neues Foto!)
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So geht's mir auch oft, Lotte.
Wenn ich die Eingebung nicht gleich aufschreibe, vergesse ich sie wieder.
Manchmal finde ich auch den Zettel nicht mehr...
Dein Gedicht hast du in einer schönen Sprache geschrieben.
Gefällt mir gut!
Grüße in die Nacht
Jonny
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Schlittengeröll
In der Kindheit
Duftete abends der Schnee,
Und heimliche Schlitten
Rauschten durch Lumpengeflock
Mit lieblichen Frauen
und kicherndem Narrengeröll.
Nächtelang trabten sie hoch in den Wäldern,
lockten die Träume
mit raschelndem Lied.
Albin Zollinger
Reset the World!
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Vorwintergang
Tief liegt der Horizont und
dunkel der Kamm der vertrauten
Hügel.
Grau steht der Himmel auf dem
Land, dieser kalte Stein.
Marmoradern darin die
kahlen Äste eines alten Baums,
hell dazwischen gesetzt eine
Handvoll Schneelichter.
Gegen den Wind schließen
sich schnell die Augen.
Gesengt jetzt und zur Seite
gepresst der Kopf.
In den Weg zeigt nur
die vorgestellte Schulter.
Der Winter treibt ein,
bald.
Hans Georg Bulla
Reset the World!
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Ich weiß auch nicht, was die Ideen sich dabei denken, zu verschwinden sobald man sie festhalten will, Jonny.
Hab Dank fürs Gefallen finden!
Aus dem Nichts
Spuren im Schnee
kein Davor kein Dahinter
kleiner naiver Vogel im Winter
Spuren im Schnee
auch davor und dahinter
kleine weiße Katze im Winter.
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Bedeckt
Und wenn der Winter seine Schleier webt,
und alles Leben sucht sich zu verkriechen,
und selbst der Traum nur noch im Traume lebt,
beginnt die Welt dahinzusiechen.
Und wenn kein Lachen durch das Trübe dringt,
und alle Kinder sich im Haus verstecken,
und selbst das Wort bemüht um Worte ringt,
beginnt ein Jahr sich zu bedecken.
Es ist noch nackt, und eh es richtig lebt,
beginnt es, seine Mängel zu verstecken
Den Schleier, den der Winter frisch gewebt,
gedenkts mit Frühling zu bedecken.
scrabblix
Einfach nur schön! Da ist dir ein Schmuckstück gelungen!
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Der Winter
Friedrich Hölderlin
Wenn ungesehn und nun vorüber sind die Bilder
Der Jahreszeit, so kommt des Winters Dauer,
Das Feld ist leer, die Ansicht scheinet milder,
Und Stürme wehn umher und Regenschauer.
Als wie ein Ruhetag, so ist des Jahres Ende,
Wie einer Frage Ton, daß dieser sich vollende,
Alsdann erscheint des Frühlings neues Werden,
So glänzet die Natur mit ihrer Pracht auf Erden.
Reset the World!
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Wie mich das freut! Herzlichen Dank, Jörn!
Winterfrucht
Wo ist der Weg den ich im Sommer ging
wo begrub ich meinen kühnen Traum
wo ist die Frucht die dort am Baume hing
alles fort und ich bemerkt es kaum
im Angesicht des Winters zeigten sich
Fragen nach der Zeit die ich verlor
doch abgelebte Leben brachten dich
und die Liebe für den Herbst hervor
sie geht den Weg den ich im Sommer ging
sie beflügelt meinen kühnen Traum
sie schält die Frucht die dort am Baume hing
alles da und findet in uns Raum.
scrabblix
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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So fein geschrieben, Lotte, und doch fast zu schade für den Winter: Die Melancholie, ein wenig Glück und noch Platz für zukünftige Worte. Gefällt mir sehr gut!
Sirius
Reset the World!
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