Aber was erinnert mich
an die Farben meines Durstes?
Ist es das frühe Herbstrot
der Platanen, der weiße Katzenschrei
in den Nächten? Ist es der
Sibyllendunst am Ende des Bewohnbaren,
dort, wo er sich auflöst?
Kaum sichtbar
die Spur gedankenverstörender Blässe,
keine wilde Gegensonne,
nur die Bläue der Schattenwände.
Mit geschlossenen Augen ring ich
mit dem Durst, schreiend, zornig,
verfluche den Lauf des Großen Wagens
an lidlosen Himmeln.
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Schöne Bilder. So ganz verstehe ich nicht, aber das ist wohl nicht so wichtig. Ganz bestimmt handelt es sich nicht um einen Alkoholentzug, sondern um eine nicht näher erläuterte Sehnsucht nach Liebe? Wahrheit? Ewigkeit?
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Danke, liebe Mitdichter, fürs Reinsehen und den Versuch, etwas zu ergründen, das nicht mit Namen genannt wird. Scrabblix hat es fast erfasst, aber es ist nicht die Gier nach Erleben (die ja negativ belegt ist), sondern eine so starke Sehnsucht nach Lebendigkeit, nach Wahrhaftigkeit, dass ich sie nur als Durst bezeichnen kann. Vielleicht bin ich da sogar absichtslos im Biblischen angekommen, aber ich denke, feinfühlige Menschen, egal, ob gläubig oder nicht, leiden immer unter diesem Durst. Es ist, glaube ich, ein schwieriges Thema, wenn man versucht, es in Verse zu fassen, Bilder zu finden, die nicht nur poetisch sind, ohne dass man plakativ wird. "Mich dürstet" war übrigens der Titel eines DDR-Films aus dem Spanischen Krieg 1936-38, wo es um wahre Menschlichkeit der Kämpfenden für eine bessere Welt ging.
Angelika
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