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RE: Puten

#1 von Seeräuber-Jenny , 12.12.2015 13:39

Dieses Gedicht ist nicht erbaulich,
nein, es ist vielmehr unverdaulich.
Denn heute will ich euch erzählen,
wie Menschen arme Tiere quälen.

In engen Ställen leben Puten,
müssen fürs Weihnachtsfestmahl bluten.
Nach zweiundzwanzig schlimmen Wochen
kann man sie kaufen und fein kochen.

Sie wiegen einundzwanzig Kilo,
das Mästen macht sie jedoch nie froh.
Krumme Skelette kann man sehen,
die Tiere können nicht mehr gehen.

Können kaum schnaufen, leiden Qualen,
werden sogar zu Kannibalen.
Auf blutig krüppeligen Zehen
müssen sie in der Scheiße stehen.

Rund zehn Prozent sterben schon frühe,
oft macht man sich nicht mal die Mühe,
ihre Kadaver wegzuräumen,
man will ja keine Zeit versäumen.

Medikamente, Salmonellen
und Zusatzstoffe in den Zellen.
Auch wenn die Werbung es verspricht,
dem Wohlbefinden dient das nicht.

Am Ende werden sie verfrachtet,
am Schlachthof im Akkord geschlachtet.
Ich bitt', drum wollt ich es berichten,
auf Puten künftig zu verzichten.


Die Leute sagen immer:
Die Zeiten werden schlimmer.
Die Zeiten bleiben immer.
Die Leute werden schlimmer.

Joachim Ringelnatz

 
Seeräuber-Jenny
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RE: Puten

#2 von Richard , 12.12.2015 14:54

Es geht ja nicht nur um diese Puten in diesem beknackten Weihnachtswahnsinn, auch andere Tierarten werden so behandelt und das geht eigentlich das ganze Jahr so. Jetzt ist eh schon alles gelaufen. Ich finde es immer bemerkenswert, dass gerade zu dieser Zeit die Tiere besonders arm dran sind, Obdachlose besonders obdachlos, Kinder aus ärmlichen Verhältnissen besonders arm usw. usf. Diese ganze verlogene Christenscheisse (nicht der Text) äußert sich an diesen Stallfesttagen besonders und am derbsten..! Daher gibt es halt bei mir ein Süppchen mit Fleisch aus der Massentierhaltung, denn ich finde es nämlich voll fies, Fleisch von glücklichen und freilaufenden Tieren zu essen, so!

Trotzdem ist der Text natürlich ein guter Ansatz, liebe SJ!
Grüße, UvB

 
Richard
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RE: Puten

#3 von Sirius , 12.12.2015 21:00

Ich esse nur Fleich von glücklichen und freilaufenden Bauern.
Und Pute ist was für Mädchen, viel zu trocken.
Aber diese Gedichte sind immer notwendig, auch wenn sich keiner drum schert und sie geringschätzig abtut, wir leben halt in einer Welt mit Massenwahn und Massenfresserei.

Sirius


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