Wie angenagelt liegst du dann im Bett,
ein Film vor den geplagten müden Augen.
Na ja, denkst du, der Abend war ganz nett.
Wird hoffentlich zu irgendwas mal taugen.
Die Herrschaft lud dich ein. Der Dichter schmückt.
Du gabst dir mächtig Mühe, aufzutreten.
Verhalten klatschte man und war entzückt.
Du dachtest dir: So klatschen nur Ästheten.
Du fühltest deine Stunde, warst dankerfüllt.
Dann gab es Tanz und nur vom besten Weine.
Der ganze Saal war vornehm eingehüllt.
Du stauntest bloß. Und fühltest dich alleine.
Die einen haben es, die andern nicht.
Der Mensch wird klein bei diesen Superreichen,
fühlt sich als monetäres Leichtgewicht.
Woher die’s haben? Bleibt kein Fragezeichen.
Und du begreifst: Das Leben hält dich kurz.
Der Schlaf kommt nicht, und die Gedanken kreisen.
Du machst für dich persönlich Kassensturz.
Dein halber Lebenszug ist vorm Entgleisen.
Es ist verhext: Man kriegt nie, was man will.
Das liebe Geld. Den Rest lässt du für morgen.
Auf einmal wird’s in dir ganz mäuschenstill,
und du schläfst endlich ein, den Kopf voll Sorgen.
Am nächsten Morgen die Erkenntnis dann,
der Geist noch frisch, vorbei sind die Gesichte:
Bei Reichens ist der Dichter Hampelmann.
Was zählt, ist Geld. So geht sie, die Geschichte.
16.12.17
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Tja, am Ende dreht sich alles immer nur ums Geld, so ist das komische Leben, weil wir ja auch komische und egoistische Charakter sind, die einen Menschen danach beurteilen, was er hat, wie er aussieht und ob es sich lohnt, neidisch zu sein.
Ob das jetzt die höchste Stufe der Evolution ist, wage ich zu bezweifwln.
Du hast es fein verdichtet, Angelika, die Erkenntnis, dass sich alles nur ums Geld dreht, ist rübergekommen - und die Abneigung gegen diese Ansicht ebenfalls.
Sirius
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