Bücher verlegen und Holz hacken
Seine "Provinzlesungen" sind legendär. Dazu lädt Peter Engstler jeden Sommer in die Rhön ein. In dem Örtchen Oberwaldbehrungen betreibt er seit fast 30 Jahren einen der kleinsten Verlage der Republik.
200 Publikationen hat er seit der Gründung vor fast 30 Jahren heraus gebracht - darunter "Rumbalotte Continua" von Bert Papenfuß, "Softsoftporn" von Anne Cotten oder "traktat vom widergang" von Ulf Stolterfoht. Die Auflagen sind niedrig, von Gewinn kann nicht die Rede sein.
"Ich denke, das ist auch die Aufgabe von dem Verlag. Einfach zu publizieren. Ohne Hintergedanke, ob es jetzt ein Erfolgsbuch wird oder einfach das zu machen. Aber den Autorinnen und Autoren auch die Möglichkeit zu geben, ihre eigene Arbeit vorzutragen und auch zu publizieren. Ich mache als Verleger eigentlich relativ ungern irgendwelche Vorschläge, wie was der Autor oder die Autorin zu schreiben hat. Das ist eigentlich das Wichtigste, dass die auch freie Hand haben. Bei manchen Büchern weiß man genau, dass sie nicht viel verkauft werden."
Das Erschreckende hinter dem Beschaulichen
Peter Engstler hat sich sein täglich Brot früher als Waldarbeiter verdient, heute betreut er Behinderte. Er ist als Kind von traumatisierten Flüchtlingen in der Gegend geboren, in der er heute noch wohnt. Seine Eltern hätten nie über ihre Kriegserfahrungen gesprochen und er gespürt, dass das ländliche Idyll, von dem sie umgeben waren, Brüche hatte.
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