Beherzte Bekenntnisse zur fröhlichen Ignoranz
Eine Wiener Bibliothek sammelt die am hartnäckigsten ungelesenen Bücher. Spitzenreiter ist Robert Musil mit seinem «Mann ohne Eigenschaften».
Was man sich anderswo holt, womöglich auch noch mit geringerem Anspruch, das gräbt dem Kulturgut Buch das Wasser ab. So weit, so einfach. Aber dass das Nichtlesen auch ein Kampf des Lesers mit sich selbst sein kann, ein sich unter den menschlichen Naturgewalten von Abneigung und Anziehung vollziehender Showdown, sollte dabei nicht vergessen werden.
Seit genau zwanzig Jahren betreibt der Wiener Julius Deutschbauer seine «Bibliothek der ungelesenen Bücher». Die Sammlung ist auf siebenhundert Bände angewachsen und dokumentiert in archivarischer Genauigkeit ein Komplementärphänomen der Lektüre. Siebenhundert Interviews hat Deutschbauer mit mehr oder weniger Prominenten und mit Durchschnittslesern geführt. Hat sie nach dem Buch gefragt, das sie am hartnäckigsten nicht gelesen haben. Ein Exemplar davon kommt in die Bibliothek.
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https://www.nzz.ch/feuilleton/beherzte-b...ranz-ld.1345364
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