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RE: Also sprach Karl-Ludwig

#1 von Karl Ludwig , 22.12.2015 09:47

Ganz banal und als Gedicht
föllig valsch, doch nett kokett.
(In Wahrheit ist es ein Sonett)
Doch das stört den Dichter nicht.

Denn hier geht es knapp und schlicht
um ein Loblied auf das Reifen.
Ist nicht einfach zu begreifen.
Seht es mal aus meiner Sicht:

Mit fast 66 Jahren
hält man sich für einen Schlauen.
Außerdem für welterfahren.

Und hat leider kaum noch Zeit
sich die Zukunft zu versauen.
Alt bedeutet nicht gescheit! (Und der Rest ist Ewigkeit...)


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RE: Also sprach Karl-Ludwig

#2 von Karl Ludwig , 22.12.2015 12:00

(In Zusammenarbeit mit Robert Gernhardt, der sich nicht mehr wehren kann, da leider tot)

Nazis find ich sowas von beschissen,
so dumpf, bescheuert, irgendwie nicht gut;
es macht mich ehrlich richtig krank zu wissen,
dass wer ein Brauner ist. Dass wer den Mut

hat, heute noch so’n dumpfen Scheiß zu bauen;
allein der Fakt, daß so ein Typ das tut,
kann mir in echt den ganzen Tag versauen.
Ich hab da eine Sperre. Und die Wut

darüber, daß so’n abgefuckter Kacker
mich mittels seiner Wichserein blockiert,
schafft in mir Aggressionen auf den Macker.

Ich tick nicht, was das Arschloch motiviert.
Ich tick es echt nicht. Und wills echt nicht wissen:
Ich finde Nazis voll beschissen.


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RE: Also sprach Karl-Ludwig

#3 von Sirius , 22.12.2015 19:21

Lieber Karl-Ludwig,

das waren zwei schöne Gedichte, wobei ich nicht weiß, ob man ein Gedicht über Nazis als "schön" bezeichnen darf, deines war dann eher treffend. Nazis sagen ja gern: ich bin kein Nazi, aber das Gesocks gehört vergast.
Dass überhaupt jemand Nazis mag, liegt vielleicht daran, dass der im erstem Gedicht erwähnte Reifeprozess bei diesen Menschen noch nicht abgeschlossen ist bzw. nie begonnen hat. Und dass man sie toleriert und gewähren lässt, ist nicht weniger schlimm.
Danke für deine eindeutige Stellungnahme dazu.

Sirius


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RE: Also sprach Karl-Ludwig

#4 von Karl Ludwig , 23.12.2015 07:15

Nun ja. Das erste Gedicht war nur ganz wenig politisch, sondern bloß persönlich. Ich finde es schwierig, diesem mir zugemuteten Alterungsprozess (gehört zum Leben, ha-ha) irgendeinen positiven Aspekt abzugewinnen, außer den, dass es nun zu spät ist, sich noch großartig Sorgen um die Zukunft zu machen. (Wir sehen den Abspann) Kein Bedauern in dem Sinne von: 'Hätte ich nur', eher: 'Ich würde liebend gerne noch ganz lange alle Fehler erneut begehen'. Das Universum zieht frechlings seine Grenzen zusammen und das nehme ich persönlich! Die hübschen jungen Dinger mit den festen Brüsten lassen mich auch nicht mehr ran, sehr verständlich, aber dennoch schade, letztens hat mir sogar so ein Schnösel tatsächlich einen Sitzplatz im Bus angeboten. Ha!

Das zweite Gedicht ist, wie gesagt, von Robert Gernhardt und ein Klassiker, allerdings schmähte er im Original das Sonett als solches in Form eines Sonetts.

Ich bin kein besonders guter Dichter. Ich bin es nur gerne und das ist viel wichtiger. Das ist wie mit Angeln. Der Sinn davon ist das stundenlange, fast meditative ... äh ... Angeln. Nicht der Fisch. Nur hat das Schreiben als Solches noch einen zusätzlichen Aspekt, der beim Angeln nicht besonders ins Gewicht fällt: Schreiben ist praktizierte Magie. Beschwörung und häufig sogar Medizin. Mir jedenfalls hat es das Leben gerettet, aber das trete ich ein anderes Mal breit.

Weil mir aus Alters- und ähnlichen Gründen
nicht mehr so sehr nach sündigen ist
musste ich mir etwas anderes finden
zum Zeitvertreib: Ich wurd Moralist. (aus der Schublade. Geht dann ungefähr so weiter: Man kann sich nämlich seine Moral/durch Neigung zum Laster erwerben/denn wir zahlen alle und zwar jedes Mal/DAS lässt uns anständig werden. Wer vormals voll Stoff gesündigt hat/kann Anstand erst wirklich begreifen/dann sündigt er Anstand, ich finde das hat/wenigstens Stil - Ihr Pfeifen.

Ich meine: Es gibt noch ein anderes Leben neben den Katastrophen und das dürfen wir uns nicht nehmen lassen.


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