Gesichtserkennung lässt sich eben nicht abschalten
Facebook führt eine für die Privatsphäre bedenkliche Funktion in Europa ein und verkauft das als Erfolg für die Privatsphäre. Fallt darauf nicht herein!, warnt Eva Wolfangel.
Die gute Nachricht zuerst: Sie müssen nichts tun. Die schlechte Nachricht: Das wird Ihnen auch nicht helfen. Doch von vorne: Facebook hat angekündigt, die Gesichtserkennung seines Netzwerks, die in anderen Ländern schon verbreitet ist, nun auch in Deutschland zur Verfügung zu stellen. Zunächst nur für eine kleine Auswahl an Nutzern und als so genanntes "Opt-in"-Feature. Das bedeutet, dass Nutzer, die keine Gesichtserkennung nutzen wollen, nichts unternehmen müssen. Nur wer das Feature nutzen möchte, muss es aktiv einschalten. Das ist ungewöhnlich für den Konzern, bei dem sonst alles, was mit dem Schutz der Privatsphäre zu tun hat, aktiv und mittels vielfältiger Klicks und akribischer Suchen in den Einstellungen abgeschaltet werden muss.
Nun schreibt Facebook selbst in seinem Blogpost – und zahlreiche Medien haben das übernommen –, dass der Rollout des neuen Features dem Schutz der Privatsphäre diene. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Facebook führt eine für die Privatsphäre bedenkliche Funktion in Europa ein, und überall liest man Sätze wie "Facebook lässt Nutzer jetzt selbst entscheiden".
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http://www.spektrum.de/kolumne/gesichtse...content=kolumne
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