Edit Policy: PimEyes & Gesichtserkennung in Europa – wo bleibt der Aufschrei?
Gesichtserkennung ist eine massive Gefahr für die Grundrechte, aber eine Debatte über ihren Einsatz gibt es in Deutschland und Europa nicht. Anders in den USA.
Gesichtserkennung stellt eine erhebliche Gefahr für unsere Grundrechte dar. Hierzulande muten Debatten über das Thema oft so an, als handele es sich dabei um Zukunftsmusik – oder ein Problem, das in erster Linie Länder mit einem niedrigeren Datenschutzniveau wie die USA oder China betreffe. Dabei breitet sich die automatische Gesichtserkennung in Europa und auch in Deutschland rasant aus. Bundespolizei und Kriminalämter setzen die Technologie bereits seit Jahren ein, Tendenz stark steigend. Die EU-Kommission investiert in unseriöse Startups, die Gesichtserkennung an Europas Außengrenzen als Lügendetektoren einsetzen wollen. Und ein polnisches Clearview-Klon bietet eine frei zugängliche Gesichter-Suchmaschine im Netz an. Wo bleibt der Aufschrei?
In einer umfangreichen Recherche hat Netzpolitik kürzlich auf PimEyes aufmerksam gemacht, ein polnisches Gesichtserkennungs-Startup, das die anonyme Suche nach beliebigen Gesichtern in einer Datenbank aus 900 Millionen, augenscheinlich aus öffentlichen Quellen stammenden, Bildern erlaubt. Auch Screenshots aus YouTube-Videos und Instagram-Fotos wurden von der Webseite gesammelt.
Seit Netzpolitik begonnen hat, kritische Fragen zu stellen, bewirbt die Firma ihre Dienste als Privatsphäre-Schutz, der ausschließlich die Suche nach eigenen Fotos erlauben soll. Zuvor schlug die Firma Nutzer*innen noch explizit vor, fremde Bilder, etwa von Prominenten, zu suchen. Einen effektiven Schutz gibt es bis heute nicht, der verhindern könnte, dass die Suchmaschine für Stalking oder Überwachung von Mitarbeiter*innen missbraucht wird.
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https://www.heise.de/news/Edit-Policy-Pi....html?seite=all
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