Am internationalen Frauentag setzt sich die internationale Frau an ihren Schminktisch und trägt Spachtelmasse auf. Heute will sie sich entfalten, ihr unterdrücktes wahres Ich endlich einmal all diesen Ärschen zeigen. Während sie sich schminkt und parfümiert denkt sie an den Ernst der Lage. Männer sind ja von Natur aus nicht einsichtig und machten nach wie vor ihre geschmacklosen Witze über Frau'n, woll'n se hau'n, bevor sie wem den Tag versau'n (Gnah!) und was es nicht noch alles an blöden diskriminierenden Schowiemackerschweinewitzen gibt.
Sie zwängt sich in ein sexy, tailliertes Kostüm mit viel Bein, sie kann es sich schließlich erlauben, zieht die bequemen Pumps an, die mit den 20 cm. hohen Absätzen und wackelt etwas wackelig zum Spiegel. „Natürlich hübsche ich mich nur für mich selber auf. Na ja, zwei Stunden am Tag für die Schönheit ist bestimmt nicht zu viel. Ich fühle mich einfach besser, wenn ich besser aussehe.“ Sie beschließt heute – und natürlich nur für sich – die falschen Wimpern anzulegen, das ist immer so eine quälende Fummelarbeit und dauert ewig. Männer könnten das nicht. Genau so wenig wie nicht immer in Balzbereitschaft zu sein, diese Primivlinge.
„Ich habe es einfach satt, entweder als Sexobjekt wahrgenommen, oder anderweitig unterdrückt zu werden. Und ich habe auch diese 'humorigen' Kommentare satt, von Männern, die den Ernst der Lage nicht erkennen wollen – und zwar aus Bösartigkeit. Manche äußern sogar unverblümt sexistische Ansichten. Ziehen unsere Bemühungen, endlich auch als vollwertige Menschen angesehen zu werden ins Lächerliche.“
Die internationale Frau geht aus dem Haus und ärgert sich politisch korrekt über all diese bewundernden Blicke von all diesen notgeilen Säcken. Ha! Als ob sie das nötig hätte. Sie weiß selber wie viel Zeit und Geld sie für ihre Schönheit ausgibt (Aber nur für sich). Und heute will sie einen Appell unterschreiben, der vom Dudenverlag drastische Maßnahmen verlangt, den latenten, unterschwelligen Sex im Wörterbuch zu genderisieren, neutralisieren, feminisieren.
Sonst Volksbegehren! Volk haben wir doch noch, oder? Regierung hat sondiert, Vorgespräche geführt und nun haben wir alles wie gehabt, nur schlimmer, weil Materialermüdung und wegen der Frauenquote.
Ein echter Mann, ich zumindest, gibt ja sofort zu, dass er keine Frau ist und deswegen an allem Schuld sein muss.
P.S. Am 26.April ist Valerie Jean Solanas Gedenktag. Von mir persönlich so behauptet, also sehr wahrscheinlich sehr wahrscheinlich.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Also ich geb ja auch sofort fast alles zu.
Ich bekenne mich schuldig meine Schuld nicht immer und sofort zu erkennen.
Manchmal gar nicht. Aber ich bin schon mal froh, Karle, dass du deinen humorigen Blick auf das
andere Geschlecht nicht auch schon am 8. März (dem internationalen Frauentag!) geworfen hast.
Sonst wären wir der gemeinschaftlichen Verschwörung in allen Punkten angeklagt worden.
Dabei wollen wir doch nur etwas unterhalten, damit auch die etwas zu lesen und zu bemängeln haben,
die ihre Texte zu schade finden um sie einzustellen.
Aber nun zu deiner Geschichte.
Ich erkenne eine selbstbewusste Frau.
Nein, sie gehört nicht zu denen, die sich in der Bahn oder im Auto nachschminken müssen,
sie wackelt perfekt gestylt aus dem Haus.
Dabei denkt sie gerade an die Gleichstellungsbeauftragte im Bundesfamilienministerium
Kristin - Rose - Möhring. Welche vorgeschlagen hat die deutsche Nationalhymne umzuschreiben,
mindestens Geschlechtsneutral. Denn das zweimal in der Hymne vorkommende "Vaterland" schreit förmlich nach Veränderung.
Karle, wir sehen es ein, es gibt noch viel zu tun.
Wir beide, wir denken an die Frauen, versuchen sie zu verstehen, zu analysieren.
Wir gehen nicht an ihnen vorbei ohne wenigstens einen dankbaren Blick auf all die hervorgehobenen, körperbetonten Seligkeiten zu werfen.
Wir verstehen eben.
Weil wir Männer sind!
Danke für deinen humorigen Text, er hat mir den Tag gerettet!
Jonny
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