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RE: Gedanken zu Stephen Hawkings

#1 von Karl Ludwig , 14.03.2018 10:41

Er wurde 72 Jahre alt, obwohl er mit 21 gemäß ärztlicher Diagnose (ALS) nur noch zwei – drei Jahre zu leben gehabt hätte.

10 Millionen Exemplare seines Schmökers 'Eine kleine Geschichte der Zeit' verkauft! In 40 Sprachen übersetzt!! WOW!!! Das heißt allerdings nur, dass immerhin 0,00125 % der Menschheit größeres Interesse an wissenschaftlicher Interpretation des Ganzen zeigen. Klar kann ein Hawkings nicht das 'Warum' erklären, doch sein 'Wie' scheint mir einleuchtender, als all diese glaubensbedingten Interpretationen. Und wenn wir die Leute abziehen, welche sich sein Büchlein nur kauften, weil es in der Bestsellerliste auftauchten, dann interessieren sich nur noch 0,000125 %.

Schwarze Löcher, Antimaterie, Singulariäten, Dunkle Materie, Quanten …, meine Güte, ich verstand wenig wirklich tief, fühlte mich aber privilegiert, an diesen Gedankenhöhen teil haben zu dürfen. Konnte mit meiner 'Kaum Ahnung' allerdings nur mich selber marginal beeindrucken. Ich schleppte das Traktat mit mir rum, ähnlich wie früher Krischnamurti oder Hesse.

Inzwischen interessiert mich das 'Wie' kaum noch, zumal es ab einer gewissen Tiefe zu hoch ist, um im Alltag Anwendung zu finden. Noch nicht einmal kleine Mädchen kann man damit beeindrucken. Es ist eher das 'Warum', und die Antwort möge mir bitteschön während des Schlafes in den Schoß fallen. (Rettet dem Genitiv) Aber auch dieses 'Warum' ist rein theoretisch, da ich überzeugt bin, nicht über die richtigen Werkzeuge zu verfügen. Mein Hirn dient dem Überleben, nicht der Wahrheit, wie ich nicht müde werde zu betonen.

Ich habe ihn bewundert. Aber getauscht hätte ich nicht so gerne mit ihm. In diesem Fall bleibe ich lieber weltunberühmt und wissenschaftlich dumm. Da bin ich mit meinem kleinen, unspektakulären Leben besser bedient.

Er selber meinte fatalistisch dazu: 'Wenn ich nicht körperlich eingeschränkt gewesen wäre, hätte ich mich nicht so gut im Denken zurechtgefunden.'


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