Die Luft fiel kalt auf
den Teller mit abgestandenem Salat,
der Mais nicht gelb,
nicht rot die Tomate,
das Grün verwelkt,
acht Euro fünfzig,
die Falten mucksten sich nicht,
sie kannten die Illusion
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Ein feines Gedicht nicht nur über Salat, sondern tiefergehend, als man zunächst meint.
Passt wunderbar hier hin.
Sirius
Reset the World!
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Das gefällt mir, Anne!
Das Leben ist eine Mogelpackung, wenn man es nicht rechtzeitig erkennt. Eine ganz besondere Idee, das am Aggregatzustand eines überteuerten Salats festzumachen. Aber das ist es ja: die Poesie in den alltäglichen Dingen finden.
LG
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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Ja, lieber Jörn und Sirius,
ich saß gestern auf dem Heimweg in der wunderbaren Bundesbahn und als die Luft so kalt auf meinen Laptop im Speisewagen fiel, kam mir sofort die Idee dieses abgestandenen Salates, der natürlich für viel mehr in dem Gedicht steht.
Und Jörn, genauso komme ich zu meinen Gedichten, ich beobachte, was am Wegesrand geschieht: die junge Frau, die schreiend an der U-Bahnhaltestelle mit ihrem Rucksack diskutiert, der Mann mit der warmen Pulle Bier in der Hand und Samba pa ti im Hintergrund oder der gut gekleidete Herr im hellblauen langärmeligen Hemd, der am Kölner Bahnhof die Flaschen aus dem Müll fischt - jeder für sich eine Geschichte, die es allemal wert ist, erzählt zu werden.
Liebe Grüße und danke, dass ihr ebenfalls den Blick dafür habt...
Hedda
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...und die Außenwelt spiegelt die Innenwelt.
LG
Jörn
Nicht erst morgen, heute komm zum Rosengarten. (Pierre de Ronsard)
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