Es gibt jede Menge Kriminalromane mit Tieren als Ermittler: Katzen, Hunde, Ratten, Schweine, Papageien, Pferde, - sogar einen Wanzenkrimi.
Gelesen hatte ich vor Jahren die Katzenkrimis von Pirinçci, und fand diese recht originell, bis Akif wegen politischer Hirnerweichung zur persona non grata erklärt wurde, was wieder mal beweist, dass selbst Arschlöcher gute Arbeit leisten können, was natürlich keineswegs den Umkehrschluss erlaubt, dass so nette Menschen wie wir es doch sind, nur Mist zusammenkrickeln können.
Inzwischen bin ich auf Seite 106 von Glennkill und denke, so wie immer: DAS könntest du doch auch. Jedenfalls theoretisch. Pah!
Ich unterlasse es nur, weil ich nicht berühmt werden möchte. Obwohl jeder Verlag meinen Namen loben würde, weil man ihn so überzeugend auf das Cover setzen könnte: Vorname = 11 Buchstaben, kleinere Schriftgröße, Nachname = 9 Buchstaben, etwas größere Schrift, damit er die gleiche Länge ergibt, wie der Vorname.
Meine Güte, kann ich wirklich nichts schreiben, ohne mich selber reinzurühren? Ich gebe ja zu, ich wollte sofort auch einen Krimi schreiben, mit einem Grottenolm als Privatdetektiv, aber der ist nicht ausreichend mobil und sieht schlecht, nämlich gar nicht. Was könnte der schon ermitteln? Meine rosa Elefanten hinter der Tapete kommen auch nicht so richtig rum. Ölsardinen und Makrelen wären lächerlich … bleibt doch nur das Schnabeltier, auf ausländisch, vermutlich Latein 'Ornithorhynchus anatinus' und daraus könnte ich den Namen des Helden stricken und keiner würde es merken.
Ich schlage mal eine Kurve zum vernachlässigten Eingangsthema: 'Glennkill' ist lesenswert. Die Autorin operiert mit sanften Wortwitz wie 'Wasserblauer Himmel und himmelblaues Wasser', süß, gelle? Die Schafe haben überzeugende Charaktere, kleine Gemeinheiten passieren, wenn Leute in ihren Fokus geraten, auch im Prinzip abstoßende Szenen bringt Leonie Swan souverän unekelig, ich glaube, ich mag das Buch.
Ich lese es zu Ende und berichte denn unter Umständen, dass dieser Roman maßlos übergelobt wurde. Und wie das Schnabeltier unter Einsatz von seinen Giftsporen den Täter zum Geständnis zwingt. Oder zur Aufgabe schnabuliert.
Mist. Nun habe ich den Schluss schon verraten. Jetzt lohnt es sich noch weniger, die dazu passende Geschichte zu erfinden.
Also, ich sage es noch mal: Kauft Glennkill, oder lest wenigstens die Coverrückseite, immerhin steht da mehr über den Inhalt als ich hier nach 106 Seiten vermelden darf, und zwei wohlmeinende Kritiken gibt es gratis dazu.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Wir haben das gleiche Empfinden, Karl-Ludwig, wenn wir denken: Das könntest du doch eigentlich auch.
Und zumindest du kannst es, was ja deine Schnabeltier-Geschichte auch zeigt.
Man könnte auch einen Grashüpfer ermitteln lassen oder einen Kakerlake vom Gesundheitsamt. Und es muss ja auch nicht alles auf Kind getrimmt sein, wie deine eigene Geschichte beweist.
Ich danke dir herzlich für deinen Buchtipp, Karl-Ludwig!
Reset the World!
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