Wir haben wirklich die komischsten Sachen gesehen
Die Katastrophe als Signum unserer Zeit: „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“ von Philipp Weiss hat alle Anlagen zu einem Sensationsdebüt. Kann er das auf tausend Seiten einlösen?
Schon lange ist kein Romandebüt mehr so hoch gehandelt worden wie Philipp Weiss’ „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“. Und wenn man die insgesamt fünf Bände vor sich hat, kann man tatsächlich erst einmal nur staunen. Diese Ausgabe ist aufsehenerregend schön. Sie ist aufwendig gestaltet und wartet mit klugen typographischen Lösungen auf. Da eine der wichtigsten Eigenschaften von Weiss’ Erzählen ist, dass sich die verschiedensten Erzählweisen, Ebenen, Stimmen und Materialien überlagern, verschränken die einzelnen Buchseiten die differenten Textelemente kunstvoll ineinander.
Die Gestalterin Pauline Altmann hat eine atemberaubend abwechslungsreiche Textlandschaft geschaffen. Zumal sie einzelne Seiten mit handschriftlichen Passagen und feinen Vignetten illustriert hat. Höchste Ansprüche erhebt auch die erzählerische Konstruktion. Philipp Weiss hat eine literarische Enzyklopädie vorgelegt. Was darunter zu verstehen ist, geht auf Ezra Pound zurück, der anhand von Flauberts „Bouvard und Pecuchet“ und Joyce’ „Ulysses“ zwei Charakteristika festmachte: Zum einen legen es diese Romane darauf an, das Wissen und die Mentalität einer ganzen Epoche in sich zu vereinen.
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