Liebe kennt keine Farben
Wie man den Boden unter den Füßen verliert, das wusste sie, auch kannte sie die Tricks, wie man etwas in Szene setzt: durch die Lenkung des Lichts, durch plötzliche Verdunkelung, Perspektivwechsel, rasante Dynamik, durch harte Schnitte, schnelle Dialoge. Die Geschichten, die Kathleen Collins in ihren Zwanzigern und Dreißigern geschrieben hat, atmen den Aufbruchsgeist der Sechzigerjahre. Sie haben eine ungeheure Wucht, eine schroffe Eleganz und kühne Beweglichkeit. Sie sind alles andere als perfekt und haben doch einen Glanz, den der neugegründete Schweizer Kampa Verlag und die Übersetzer Brigitte Jakobeit und Volker Oldenburg nun für ein deutschsprachiges Publikum zum Leuchten bringen.
Wie präsentiert man das Werk einer Autorin, die es bisher als Schriftstellerin nicht gab? Kathleen Collins arbeitete vor allem als Filmemacherin, Dozentin für Filmgeschichte am City College in New York und Dramatikerin, ihre beiden Kinder zog sie alleine auf. Die sechzehn Storys, manche nur wenige Seiten lang, erschienen 2016 unter dem Titel "Whatever Happened to Interracial Love?". Mehrere Jahrzehnte haben sie in einer Truhe gelegen, bis Nina Collins sie edierte. Die Tochter von Kathleen Collins war neunzehn, als ihre Mutter 1988 mit sechsundvierzig Jahren an Brustkrebs starb.
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https://www.sueddeutsche.de/kultur/story...arben-1.4157530
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