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RE: Schau mich an oder auch gerne woandershin!

#1 von Sirius , 22.10.2018 19:37

Schau mich an oder auch gerne woandershin!

Der Band „Das Gedicht und sein Double“ stellt hundert Dichter in Fotos und Versen vor
Eugen Gomringer reißt die Augen auf. Was willst du von mir?, scheint sein Blick zu fragen. Der Begründer der Konkreten Poesie, geboren 1925, wirft sein Gedicht dem Betrachter als Rätsel hin: „zahl5678“ steht auf der linken Seite neben seinem Porträt. Vier Buchstaben, vier Ziffern, ein Rhythmus ist nur aus der Reihenfolge zu hören, mehr nicht. Das Foto hat Dirk Skiba aufgenommen, so wie alle anderen in dem Band „Das Gedicht & sein Double“.
Das Buch ist ein Beispiel für die zauberhafte Wirkung, die aus Leidenschaft entstehen kann. Denn Dirk Skiba ist eigentlich kein Fotograf, sondern arbeitet an der Universität Jena als Dozent für Deutsch als Fremdsprache. Studiert hat er Sinologie und Germanistik. Doch die Leidenschaft für Lyrik lässt ihn zu Dichtern fahren, um sie zu porträtieren. Jedes Bild steht für sich, so beiläufig oder so inszeniert aufgenommen. Die Dichter wirken sympathisch oder verschlossen. Gemeinsam ist ihnen die Aufforderung an den Betrachter, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Die Herausgeber Nancy Hünger und Helge Pfannenschmidt legten Dirk Skibas Duotone-Fotos hundertzwanzig Dichtern aus dem deutschsprachigen Raum vor, baten sie, ein Gedicht dazu zu schreiben oder eines auswählen, von dem sie sich getroffen fühlen. Der Zufall wollte es, dass genau einhundert bereit waren, sich an dem Projekt zu beteiligen. So versammelt das Buch also Porträts und Selbstporträts, mehr als zwei Drittel der Gedichte sind in dem Buch zum ersten Mal gedruckt.

Der Buchtitel erinnert an eine Reihe, die Mitte der sechziger Jahre im Literarischen Colloquium Berlin stattfand und damals auch zu einem Buch wurde: „Ein Gedicht und sein Autor“. Der LCB-Gründer Walter Höllerer bat Dichter von Günter Grass bis Tadeusz Rozewicz um Essays zu ihrer Arbeit, Renate von Mangoldt fotografierte. Die Reihe war 2013 zum 50. Geburtstag des LCB noch einmal neu belebt worden. Das neue Buch hat nicht den Anspruch auf tiefgründige Auseinandersetzung, es nimmt dafür die Lebendigkeit der gegenwärtigen Lyrikszene auf, zeigt mit 100 Beispielen, was möglich ist.

Weiterlesen:

http://www.fr.de/kultur/literatur/lyrik-...rshin-a-1604196


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Sirius
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