Eine Mail-Adresse bringt 0,75 Cent
Tech-Konzerne wie Google verdienen Milliarden mit Nutzer-Daten. Doch wie lässt sich deren Wert berechnen und wie können Nutzer davon profitieren?
Von Jan Schwenkenbecher
Schon seit Längerem fordern die EU-Finanzminister eine Digitalsteuer. Vergangene Woche besuchte der französische Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin und besprach sich mit ihm. Wie eine solche Digitalsteuer aussehen könnte, weiß zwar immer noch niemand, aber im Dezember soll sie fertig sein. Das Ziel ist allerdings klar: Sie soll jene Unternehmen betreffen, die aus Daten, die sie hierzulande sammeln, riesigen Wert schöpfen.
Damit dürften vor allem Google, also Alphabet, und Facebook gemeint sein. Beide Unternehmen sind mehrere Hundert Milliarden Euro wert und zählen zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Dabei verkaufen sie praktisch nichts außer Werbeplätzen im Internet. Das allerdings können sie besonders gut. Denn weil sie unzählbare Mengen an Daten von den Nutzern ihrer Dienste sammeln, wissen sie genau, welchem Nutzer sie am besten welche Werbung zeigen. Die Nutzer bekommen im Tausch gegen ihre Daten zwar Zugang zu den Diensten der Firmen. Doch ist das ein fairer Deal? Um das beurteilen zu können, muss man erst mal wissen, was die Daten eines Einzelnen eigentlich wert sind. Das ist nicht leicht, es gibt aber dennoch ein paar Annäherungswege.
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