Grafito
Ho allontanato quelle troppe cose
che proiettano un'ombra e fanno siepe,
Da me ho staccato a grappoli la vita
mia ma cresciuta su di me col tempo.
Mi sono vista come in controluce
si vedono le dita della mano.
E in quel grafito simplice, e in quell'albero
che non ha travuto fronde o le ha perdute,
tu c'eri ancora.
Maria Luisa Belleli
Graphik
Ich hab' die viel zu vielen Dinge entfernt,
die Schatten werfen und Hindernis sind.
Ich hab' mein Leben wie Trauben von mir gelöst,
doch über mir mit der Zeit gewachsen.
Ich hab' mich gesehn wie man im Gegenlicht
die Finger einer Hand sieht.
Und auf diesem einfachen Bild, in diesem Baum,
der kein Laub getragen oder verloren,
warst Du noch immer.
Ausgewählt und aus dem Italienischen übertragen von
Charlotte Hochgründler-Hofmann
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Schwarzer Stein auf weißem Stein
Ich werde sterben in Paris, mit Wolkenbrüchen,
schon heut erinnre ich mich jenes Tages.
Ich werde sterben in Paris, warum auch nicht,
an einem Donnerstag vielleicht, wie heut, im Herbst.
Ein Donnerstag wird sein; denn heut, am Donnerstag,
da ich dies sage, tun mir meine Knochen weh;
noch nie wie heute hab ich mich allein
und meinen Weg erblickt von unserm Ende her.
Tot ist César Vallejo. Eingeschlagen
habt ihr auf ihn. Er hat euch nichts getan.
Mit einem Stock gabt ihr ihm Saures, Saures
mit einem Tau. Die Donnerstage
sind seine Zeugen, Zeugen seine Knochen,
der Regen, die Verlassenheit, die Strassen ...
César Vallejo
(übersetzt von H.M. Enzensberger)
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Mal relaxen können wie eine Maus in der Falle
In den meisten Fällen
enden wir als senile
gutmütige Narren, hin
und her geschoben von
einer rosigen Kranken-
schwester, die uns an-
blafft, weil die
Bettpfanne wieder rand-
voll ist.
Es sei denn, es nimmt
ein gewaltsames Ende -
ein Finish, in dem
noch einmal alles an uns
vorüberzuckt: Mahagoni-
farbene Sonnenstrahlen,
Girls am Strand, Platt-
füße, Haarschnitte,
rasselnde Wecker, ein
rasender Puls.
Egal wie, es kommt nie
richtig zusammen.
Ich gehe in Bars, durch
leere schmale Seiten-
straßen, ins Wettbüro,
frage mich, was ich
eigentlich will, und
denke wehmütig an
Urwälder voll Kletter-
pflanzen und ähnliche
Dinge, z.B. an Mäuse,
die sich mit den Vorder-
pfoten die Nase putzen.
Ich sehe mir die Leute an,
aber sie sind alle
beschäftigt mit Dingen,
die ein Spinner wie ich
für Unfug hält: Ein Haus
abstottern, von da nach
dort kommen, Geld verdienen
und darüber reden.
Das einzige wovon man
etwas hat, ist wahrscheinlich
rücksichtslos zu schlafen,
aber auch das geht nicht
lange genug gut - überall
werfen sie Preßlufthämmer an,
die Kirchenglocken juckt der
Schweiß der Beter, die Bienen
stechen, die Fenster gleißen,
Boote kentern und verfüttern
ihren Inhalt an die Haie, nur
Kanonen schlafen ungestört
in Museen. Ich gehe weg von
allem, habe nichts gelernt,
weiß jeden Tag weniger, meine
Hände werden magnetisch ange-
zogen von meiner Kehle,
meine Füße tragen mich voran
wie bewußtlose tierische
Extremitäten, in Gegenden
hinein, wo es schimmelt und
gärt, in eine behagliche
Hölle, voll von Grünzeug,
Ranken und Lianen, und dafür
danke ich ihnen auf den Knien.
Charles Bukowski
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Zwei Körper
Zwei Körper Stirn an Stirn
sind manchmal Wellen,
und die Nacht ist Meer.
Zwei Körper Stirn an Stirn
sind manchmal zwei Steine,
und die Nacht ist Wüste.
Zwei Körper Stirn an Stirn
sind manchmal Wurzeln,
in der Nacht verschlungen.
Zwei Körper Stirn an Stirn
sind manchmal Klingen,
und Blitze die Nacht.
Zwei Körper Stirn an Stirn:
zwei Sterne, die
in einen leeren Himmel fallen.
Octavio Paz
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Wieder so ein Kritiker
Charles Bukowski
Yeah, sagte er, ich weiß, wie du das machst.
Mit deinen Gedichten: „Ich riss ihr die Schlüpfer runter
und mit einem einzigen Stoß rammte ich ihr das Ding
bis rauf ins Hirn.“
Ha, ha, sagte ich.
Doch, doch, sagte er, ich weiß Bescheid, wie das läuft
mit deinen Gedichten: „Mir gefiel sein Gesicht nicht,
deshalb habe ichs ihm mit der Flasche zu Matsch geschlagen,
und dann hab ich ihm das Hemd runtergerissen und den Boden
damit aufgewischt.“
Ha, ha, sagte ich.
Yeah, sagte er, ich weiß genau wie du
das machst: „Ich...“
Na?, fragte ich.
Naja. Weißt schon, was ich meine.
Mhm. Ich weiß, was du meinst.
Er stand auf und ging. Ich stand auf
und schmiß seine leeren Bierdosen
in die Mülltonne.
Dann setzte ich mich wieder
an meinen Drink.
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Kleine Tropfen Kornschnaps..
Kleine Tropfen Kornschnaps
Kleine Gläschen Gin
Schaffen die starken Gedanken
Schaffen das Doppelkinn -
Die liebe Mrs. Parker im Algonquin
Liebt ihren guten Hund Robinson
Unschuldsvoll ihr Sinn.
Mr. Hemmingway sieht man mit Brille nun gehen,
Um bei Arschlecken die Kritiker besser zu sehn -
Neuer Vers
Oh, das Wetter immer prächtig bleibt,
Wenn Mr. McGregor Mr. Benchley zur Arbeit antreibt -
(Dorythy Parker – 1893 – 1967 – war eine bekannte Schriftstellerin aus New
York. Er traf sie in New York und später in Paris oft, bis er sich mit ihr zerstritt.)
Algonquin, Hotel in New York
Mr. McGregor war der Sekretär des Humoristen Robert Benchley
Ernest Hemmingway
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