Ich schrieb einem Bekannten aus lauter Jux, dass Schmerz adeln würde. Die leicht empörte Antwort deutete auf ein fundamentales Missverständnis hin und deswegen:
Josemaría Escrivá de Balaguer y Albás, Katholischer Geistlicher, Gründer des Opus Dei, geboren am 9. Januar 1902 in Barbastro, Spanien, gestorben am 26. Juni 1975 in Rom kreierte diesen saublöden Spruch. Auch bei vielen Naturvölkern und Religionsperversianer wird/wurde der Schmerz eingesetzt um irgendwelche religiösen Initationsrituale zu praktizieren oder ganz allgemein etwas Heiligkeit abzustauben und Gottesnähe zu erfahren.
Geht's noch?
Meine Erfahrungen mit Schmerzen sehen anders aus: Sie definieren einen. Wer Schmerzen hat, hat zuallererst Schmerzen, da bleibt wenig Platz für erleuchtenden Plausch mit Gott. Und so ein lächerlicher Dornengürtel kitzelt doch nur, wenn man ihn mal mit echten Schmerzen vergleicht.
Woher kommt überhaupt diese idiotische Überlegung, dass ein 'gütiger' Gott mit Wohlgefallen auf Selbstkasteiung blickt? Warum soll der Mensch dafür büßen, dass er ein Mensch ist und somit nicht sündenfrei? Warum schlagen sich einige Idioten mit Geißeln den Rücken blutig, um ihren gemärtyrten dritten Imam Husain zu lobpreisen (Aschura-Fest)?
Ich glaube lieber an einen 'Gott der verzeihenden Liebe ohne Gegenleistung'. Ach, so richtig 'Glauben' tu ich ja auch nicht. Jedenfalls nicht an diesen Dreiklapp, wie von einigen Kirchen propagiert.
Aber ich glaube pragmatisch lieber an die Liebe, als an den Hass, der schon immer, und zur Zeit recht ausgeprägt, in fast sämtlichen Köpfen passiert. Ich glaube so blind an die Liebe, dass ich sogar laut verkünde: „Der Urknall fand aus Liebe statt!“
Wie ich darauf komme? Nun, alle anderen Möglichkeiten sind Mist und also, kraft der in uns Menschen innewohnenden Kraft der Einbildung, mit welcher wir uns ein Bild von der Realität versuchen zu machen, ist es auch die Wahrheit!
Tja, bleibt nur noch das enervierende Problem: Liebe ist Geben, nicht Nehmen.
Ansonsten bin ich fast erleuchtet.
Zehn Weise können nicht einen Idioten ersetzen!
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Du hast recht: Schmerzen definieren einen. Und zwar zu einem anderen, der man eigentlich ist.
Die Selbstgeißelung der Bekloppten soll eine Buße sein, die sich sich selbst auferlegen als Strafe für irgendwas, vermutlich für ihren Dachschaden. Die Erleuchtung kommt bestenfalls bei einem guten Tee aus getrockneten Hugenotten-Hoden.
Du hast ja auch schon fast die Erleuchtung erreicht, die steht dir inzwischen auch zu und wir bekommen ja alles etwas davon ab.
"Der Urknall fand aus Liebe statt" ist "süß", wie die Mädels sagen und hat dir bestimmt ganz viele Romantikpunkte gebracht, wobei man schon gerne wüsste, wer da wen geliebt hat und warum. Wegen meiner einer hätte das nicht nötig getan.
Und universell gilt: für jede gedankliche Vorstellung gibt es auch irgendwo im Universum eine Realität. Isso. Nur meine stimmt meist nicht mit meiner Realität überein.
Hat mich sehr erheitert, auch der Spruch des Tages und alles andere. Du kannst es noch.
Sirius
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Ja, diese Überlegungen der Hyperlogik kenne ich auch, nämlich dass im unendlichen Kosmos, mit all seinen unendlich vielen Paralelluniversen die jede Sekunde entstehen, es auch einen Affen geben muss, der durch willkürliches Betätigen von Schreibmaschinentasten, das Kamasutra fehlerfrei zu Papier bringt!
Dem Multiversum ist einfach nicht zu trauen.
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Ich stelle mir gerade vor, wie ein Einsatzkommando geruchsunempfindlicher Piranhas den Arsch von Donald Trump besiedeln. Und diese Vorstellung genügt, um es tatsächlich stattfinden zu lassen.
Die Chance ist natürlich minimalistisch, dass es genau hier auf der Erde passiert – aber sie ist da!
Ich könnte mich mit den Affen zusammentun. Irgendjemand muss das Buch doch bebildern.
Sirius
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