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RE: Sprachen wandeln sich immer – aber nie in Richtung Unfug

#1 von Sirius , 23.04.2019 19:07

Sprachen wandeln sich immer – aber nie in Richtung Unfug

Hat der Mensch das Schultergelenk erfunden? Natürlich nicht. Und genauso wenig wie sein Knochengestell hat er sich die Grammatik seiner Sprachen ausgedacht. Verfechter der gendergerechten Sprache, die heute ins System eingreifen, begehen aus linguistischer Sicht ein paar fundamentale Denkfehler.

Lange war die Linguistik ein in der Öffentlichkeit wenig beachtetes Fach. Ihre Themen und Inhalte waren den meisten Menschen reichlich egal. Das ändert sich seit einiger Zeit, allerdings nicht immer zum Wohle des Fachs. Ein Höhepunkt ist jedes Jahr die Verkündigung des «Wortes des Jahres» und des «Unwortes des Jahres», bei der immer auch mitgeteilt wird, welche Sprachwissenschafter die Auswahl vorgenommen haben.

Inzwischen kommt es aber noch schlimmer. Sprachwissenschafter und vor allem Sprachwissenschafterinnen werden für die Eingriffe in die Sprache verantwortlich gemacht, die sich allenthalben im Rahmen der Forderung nach sprachlicher Gleichstellung von Männern und Frauen zeigen. Es geht um die sogenannte Gendersprache, die eigentlich gendergerechte Sprache heissen sollte.
Die Vorschläge für eine solche neue Sprache kommen ebenso wenig aus der wissenschaftlich ernstzunehmenden Linguistik wie die Auswahl der (Un-)Wörter des Jahres. Ganz im Gegenteil, die Linguistik könnte, wenn man ihr auch nur ein bisschen Gehör schenkte, den Irrweg der vermeintlich gendergerechten Sprache leichter ans Licht bringen als jede andere Disziplin.

Weiterlesen:

https://www.nzz.ch/feuilleton/die-geschl...hler-ld.1472991


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RE: Sprachen wandeln sich immer – aber nie in Richtung Unfug

#2 von Karl Ludwig , 24.04.2019 10:11

Josef Bayer belegt mit fundierten Argumenten etwas, was ich instinktiv, vorurteilsbeladen wie ich nun mal bin, immer schon in ertster Linie bloß für müde Satire gut geheißen hatte.

Wenn ich einen Negerkuss in Negerin-küssin, dieses Wort dann in Überpigmentierte-schmatzerin verdrehen muss, bekomme ich doch automatisch einen Brass auf diese Leute, die da glauben, dass man Ethik über Sprachereglementierung verordnen kann.

Irgendwie hat sich die Frauenbewegung in meinen Augen selber Schach-Matt gesetzt. Wie soll ich solche Tanten ernst nehmen? Das konnte ich schon früher nicht, als die Frauengruppen völlig lila verbiestert gegen die Unterdrückung durch solche Schowiemackerschweine wie ich eines bin, vom Leder zogen.

Ich schlug vor, sich erst mal über die Bedeutung des Wortes 'Chauvinist' kundig zu machen. Das ist dudenkesk ein extremer Nationalist militärischer Ausprägung, und sowas wäre ich doch nun wirklich nicht. Ob sie mich denn nicht einfach Arschloch nennen könnten? Das wäre ich nämlich tatsächlich. Allerdings würde ich nicht darauf hören.

Herrlich. 'anna' bestand darauf, ihren Namen in Kleinbuchstaben zu schreiben, vermutlich wollte sie auf diese Weise das System stürzen, ich fand's süss, also diese anna sprühte mir mal ein: Auch hier wohnt ein Chauvie! an die Fenster - anonym, aber ihre Kinderschrift verriet sie, also sprühte ich ihren Namen darunter.

Das Ergebnis war ein netter Sommer mit viel yingyang und so.

Und irgendwann gibt es nur noch diese 'Progressivpronomen' wie Ihr, Ihre, Ihres, Ihrer, Ihren, Ihrem? Das wäre allerdings kein Fehler, sonder echt Scheiße.

Sprache ist ein Prozess!

Danke für den Link. Isch bins ein Männerin. (Aufgesetztes Kichern)


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