Ich mag nicht mehr

Ich mag nicht mehr hin
nicht mehr zu meinem besten Freund
bei dem alle so fröhlich um den Tisch sitzen
und plaudern
und Familie sind,
zu der ich gehöre, die nicht die meine ist.

Ich mag nicht mehr hin
wo ich nur mal probieren darf
und zugucken
und mich bedanken
für das, was ich nicht habe.

Ich mag nicht mehr
bemitleidet werden und warten
als stünde ich auf einer Liste
und solange kann ich ja
dumme Gedichte schreiben.

Ich mag nicht
mir vorgaukeln, dass ich zufrieden bin
dass ich alles aushalte
ich hab keinen Platz mehr dafür
in meinem Kopf

Ich mag
mich nicht.

Sirius

Deprimierende Zeilen, Sirius.

Dem LI ist zu wünschen, dass sich das schwarze Loch schließen wir,d, ohne das LI zu schlucken.

Lottegrüße in dein Wochenende

Diese Zeilen stimmen mich auch bedrückt. Wo ist die Würde des LI? Es ist als hätte sie sich in der Anstrengung des Lebens erschöpft. Aber gibt es sie nicht dennoch, diese Momente, in denen wir die Hand des anderen spüren? Auch über alle Kilometer hinweg?

Liebe Grüße und ...

Ännchen

Ach Sirius. Ich verstehe Dich. Es ist schwierig seinen Frieden mit sich zu machen, wenn der Arsch auf Grundeis geht.

Außerdem ist es wahrer, als diese: 'Das Alter bringt auch Vorteile mit sich' oder: 'Leiden erlöst vom Karma'.

Leider darfst Du Dich noch nicht wegschmeißen. Ich brauche Dich und Dein Forum noch einige Jahre, bis ich endlich entdeckt werden werde.

Komm, lass und mal ein gemeinsames Gedicht versuchen:

Das Leben lebe hoch!
Hurah
Sogar noch
in jedem Ü-60 Jahr.

Die Natur ist doch so schlau und weise.
Ich verzeih ihr leise diese Scheise.

Liebe Lotte, du ahnst nicht, wie sehr ich daran arbeite, nicht vom Loch verschluckt zu werden..
Ich danke dir sehr für deinen Kommentar!

Liebes Frollein, diese Momente gibt es zweifellos, aber es sind zu wenige, um sich damit gegen die innere Unzufriedenheit zu wehren.
Liebe Dank auch dir für deinen Kommentar!

Hallo Karl-Ludwig, ich schmeiße mich nicht weg, ich hab nur grad eine Morphinpause hinter mir und bin in sämtliche Löcher gefallen und einzig auf mich selbst fixiert gewesen. Es ist nicht gut, nur die Summe aller Widrigkeiten zu bestimmen, anstatt der einzelnen zu begegnen und sich der brodelnden Explosion im Kopf hinzugeben.
Und du bist doch längst von uns entdeckt! Ich danke dir für dein Mutmach-Gedicht, aber das ist etwas zuviel Zweckoptimismus.
Aber ich bin für jede Zeile von dir dankbar!

Sirius

Sehr deprimierend, deine Zeilen, lieber Sirius. Ich habe mich in letzter Zeit auch immer wieder dabei ertappt, nicht mehr zu mögen, nichts mehr zu mögen und am wenigsten mich zu mögen. Da komme ich immer so fröhlich daher und bin es aber kein bisschen.

Mitfühlende Grüße an dich

Leo

Ich bin schon wieder raus aus dem lyrischen Tief, Leo, nur manchmal überfällt mich noch die Wehmut. Und ich bin auch oft fröhlich, wenn mir gar nicht danach ist. Oft verzweifelt man an den Umständen, die man hinnehmen muss und so geht es dir wohl auch.
Trotzdem verschenkst du noch tröstende Kommentare, dafür danke ich dir herzlich!

Sirius