Russland-Sanktionen: Härte wahren oder nachgeben?
Seit fünf Jahren sind die Strafmaßnahmen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts in Kraft. Sie abzuschaffen, ist in der Politik kein Tabu mehr. Die Wirtschaft applaudiert. Aus Berlin Sabine Kinkartz.
Es war einer dieser Termine im Berliner Politikbetrieb, die zunächst etwas verwundern. Der linke Bundestagsabgeordnete Klaus Ernst hatte zusammen mit dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft zu einer Diskussionsrunde eingeladen. Die Linkspartei und ein Unternehmerverband? Ihre jeweiligen Interessen sind sehr selten deckungsgleich. Beim Thema Russland-Sanktionen ist das anders. Die würden beide Seiten lieber heute als morgen abschaffen.
Die Sanktionen seien die "falsche Medizin", sagt Klaus Ernst. Zu einer Veränderung der russischen Position hätten sie auch nach fünf Jahren nicht geführt. "Also wie lange wollen wir das noch treiben. Ist es in drei, vier Jahren anders? Ich denke nicht." Gleichzeitig würden sich die Sanktionen allerdings besonders negativ auf deutsche Unternehmen auswirken. Deutschland habe von allen sanktionierenden Staaten die größten Lasten zu tragen, sagt Ernst, der Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im Bundestag ist.
Eine These, die der Ökonom Julian Hinz vom Kieler Institut für Weltwirtschaft bestätigt. Hinz rechnet vor, dass sich der globale Handelsverlust durch die Sanktionen bis Ende 2018 - so weit reichen derzeit die Daten aktuell - auf ungefähr 300 Milliarden US-Dollar belaufen, also 5,6 Milliarden Dollar pro Monat. 60 Prozent davon würden auf russischer Seite getragen, das entspreche knapp sieben bis acht Prozent der russischen Exporte. Von Seiten der sanktionierenden Staaten entfallen die größten Handelsverluste auf Deutschland: monatlich sind es 770 Millionen US-Dollar.
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https://www.dw.com/de/russland-sanktione...eben/a-50638666
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