Ohne Essen in die Schule
Nach Berechnungen des Netzwerks gegen Kinderarmut ist in Sachsen-Anhalt ein Viertel der Kinder und Jugendlichen von Armut betroffen. Was das für die Kinder und ihre Familien bedeutet, zeigt ein Besuch bei der „Kindertafel“.
„Immer Donnerstags und Freitags ist die Kindertafel“, sagt ein Mädchen. „Ich komme hier nach der Schule hin, weil sie Spaß macht, weil wir hier Essen bekommen.“
„Also, die Kindertafel ist für mich wie eine zweite Familie“, sagt ein anderes. „Man kann hier viel spielen und Freunde sehen.“
„Meine Mama hat kaum Zeit für mich, weil sie immer arbeiten muss“, sagt ein Junge. „Das letzte Mal war ich mit Mama mit der Kindertafel im Kino. Aber das war das einzige Mal.“
„Ja, wir haben auch nicht so viel Geld, wir können uns nicht so viel kaufen“, sagt ein anderer. „Ich würde mir einfach mal wünschen, mit meinen Eltern in den Urlaub zu fahren.“
Die Kindertafel in Zerbst bei Dessau will den Schwächsten der Gesellschaft Schutz und Halt geben. Etwa 30 bis 40 Kinder kommen regelmäßig in die Jeversche Straße in Zerbst, in den sogenannten „Kreml“, den früheren Sitz der SED-Kreisleitung.
Die gute Seele des 2007 in Zerbst gegründeten Sozialprojekts, das sich gegen Kinderarmut engagiert, ist Tante Birgit, wie die 57-jährige Birgit Brandtscheidt von allen Kindern liebevoll nur genannt wird. Sie ist die Leiterin der Zerbster Kindertafel. Eine ausgebildete Chemiefacharbeiterin. Man wolle den Kindern nicht nur etwas zu essen, sondern Halt und Geborgenheit geben, sagt sie:
„Und die Kinder nutzen auch so Angebote, gemeinsam kochen, gemeinsam backen. Wir gestalten die Ferien. Wir fahren mit den Kindern in die Ferien, wir fahren richtig weit weg. Eifel, Hochsauerland, Nordsee. Wir zeigen den Kindern ein Stück von Deutschland, was sie sich sonst nicht leisten können.“
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