Der Weihnachtsmann verliert die Kontrolle über die Rentiere
Arne Rautenbergs Lyrikband hintertreibt mit Sprachkomik alles Besinnlich-Festliche.
Wenn Arne Rautenberg, einer der bekanntesten Sprachspieler unter den (Kinder-)Lyrikern, über das heilige Fest dichtet, dann hat der Weihnachtsmann ein Loch im Schuh und die Autorität über sein Rentiergespann verloren: «wie in ner achterbahn gings nun hoch her / die rentiere brüllten und jauchzten echt schwer / wie laut der weihnachtsmann auch rief / der schlitten dreht loopings, der schlitten fliegt schief.»
Bei Arne Rautenberg ist der Santa Claus ausserdem auf (wenig zuverlässige) Informanten angewiesen, um sein Geschäft abwickeln zu können – etwa auf Weihnachtsflöhe und «Kundschafterwichtel», die ihm «berichteln», welches Kind sein Taschengeld bloss für «Schleckramsch» verprasst hat.
«Vier Kerzen, drei Könige, zwei Augen, ein Stern» versammelt 24 ausgelassen-heitere Weihnachtsgedichte. Zwischen den schrägen Versen («herr winniwatt kriegt extensions: blonde locken / er soll das fest als engel rocken») finden sich auch zarte Zeilen zum Innehalten: «ich höre / die kerzen / beim brennen / knistern / hör wie / die schwestern / am tannenbaum flüstern.» Festlich kommen die Illustrationen von Katrin Stangl daher. Für ihre in Rot und Blau gehaltenen Bilder, die wie klassische Druckgrafiken anmuten, hat sie eine Schablonentechnik verwendet und die Figuren und Ornamente weiter digital bearbeitet.
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https://www.nzz.ch/feuilleton/weihnachte...nder-ld.1525755
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