Schnee in den Augen
Vor der Zeit
trank ich oft vom Morgentau,
wahr und frisch,
war frei von Glück mit
schalem Geschmack.
Schrieb aus meinem Bauch
mir die Welt schön,
als sie schon brannte,
und lächelte die
Brandstifter an.
Als dann die Zeit kam
und ich durch die Nächte schlich,
machten sie sich davon:
Die Lichter, die Liebe, die Zeit
- und du.
Manchen Morgen fürchtete ich,
das Gähnen der Erwachten
mit aufgerissenem Maul,
das gnadenlose Verschlingen
letzter Sehnsucht,
die Gefräßigkeit des Tages.
Nun traue ich keinem Mond mehr,
nicht den falschen Lippen
und den Brotkrumen leerer Worte.
Fiele nur Schnee in meine Augen,
müsste ich nicht sehen,
wie ich alt werde
mit den grauen Himmeln.
Sirius
Reset the World!
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Traurig, wenn man kein Vertrauen mehr schenken kann. Traurig das Resümee, Sirius, für das du trotzdem wunderbare Worte gefunden hast.
Liebe Lottegrüße
Schenke der Welt mein Lächeln,
morgen lächelt sie zurück.
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Doch, Lotte, das Vertrauen in bestimmte Menschen ist noch da, sonst geht das Leben ja auch nicht.
Ich danke dir herzlich für deinen lobenden Kommentar!
Sirius
Reset the World!
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So hoffnungsschwere Zeilen, Sirius. Dem LI wünsche ich, dass in Bälde der Frühling einkehrt und alle trüben Gedanken wegschmilzt.
Leogrüße
Schreiben macht schön.
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