Rüstungsexporte
Drogenkrieg mit deutschen Waffen
Deutsche Waffen sind im Bürgerkrieg in Kolumbien und im Drogenkrieg in Mexiko im Einsatz - trotz Exportverbots. Die Firma Sig Sauer schickt ihre Kleinwaffen nun via USA an ihre Kunden.
Von Daniel Harrich und Thomas Reutter, SWR
Während der Dreharbeiten zu der ARD-Doku "Tödliche Exporte - Rüstungsmanager vor Gericht" macht das ARD-Team in Mexiko-Stadt eine überraschende Entdeckung bei der täglichen Zeremonie zum Hissen der Landesflagge: Dem Kameramann fallen Pistolen auf, die die Soldaten vor dem Präsidentenpalast tragen. Auf den Pistolen steht deutlich erkennbar: "Sig Sauer". Sig Sauer ist ein deutscher Waffenhersteller mit Sitz in Eckernförde bei Kiel. Auf den Pistolen ist "Made in Germany" eingraviert. Die Entdeckung des Filmteams verblüfft, weil die Bundesregierung seit zehn Jahren keine Exportgenehmigungen mehr für Mexiko erteilt hat.
Eine mögliche Antwort findet sich in Dokumenten des mexikanischen Verteidigungsministeriums: Das Land bezieht diese Waffen von Sig Sauer USA, der amerikanischen Schwesterfirma des deutschen Herstellers - mit Genehmigung der US-Regierung. Pistolen, Maschinenpistolen und Sturmgewehre gelangen so nach Mexiko. Das mexikanische Verteidigungsministerium bestätigt außerdem, dass die von Sig Sauer USA gelieferten Waffen in fast alle Bundesstaaten verteilt werden - auch in solche, die von der deutschen Regierung vor Jahren wegen der Menschenrechtslage als besonders kritisch eingestuft wurden.
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https://www.tagesschau.de/investigativ/s...-sauer-101.html
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